Der 69 Jahre alte Behrens kümmerte sich nicht nur 36 Jahre um die graue Asche und ist damit dienstältester Platzwart in Bochum, sondern wohnt auch noch mit seiner Frau zusammen an der Anlage. Selbst nach seiner Pensionierung vor neun Jahren war die Platzpflege für ihn weiterhin eine zeitfüllende Nebentätigkeit.
Sind das dienstälteste Platzwartehepaar in Bochum - die Behrens an der Krümmede (Foto: Weitkämper)
Mit der Fertigstellung des künstlichen Grüns schien die Arbeit des Ehepaars zunächst überflüssig zu werden und das Bangen um den Wohnungsverbleib begann. Doch die Stadt erlaubte den beiden, in der Wohnung zu bleiben, wofür Behrens sehr dankbar ist: „Meine Frau und ich sind sehr froh, hier weiter wohnen zu dürfen. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich mich jetzt nicht einfach auf die faule Haut lege. Ich werde mich auch weiterhin um die Pflege des Untergrunds kümmern. Ich mache das gerne zum Wohle des Sports.“
Dabei könnte durchaus einiges an Arbeit auf ihn zukommen. Anders als vermutet, bedarf der künstliche Rasen nämlich einiger Pflege, um möglichst lange bespielbar zu bleiben. Da sich mit Vöde und PSV zwei Vereine auf der Anlage befinden und zudem noch das Sportabzeichen der Polizei in naher Zukunft auf der Anlage abgenommen werden soll, wird der Untergrund somit fast durchgehend von Montag bis Sonntag besetzt sein, was erst recht eine regelmäßige Wartung erfordert..
Aber Behrens ist vorbereitet: „Ich habe schon die beauftragte Firma beim Bau so gut es ging unterstützt und mir Pflegetipps abgeschaut. Außerdem habe ich auch einen Einweisungslehrgang mitgemacht. Bei dem wurde mir gesagt, dass selbst einzelne Kaugummis gefährlich für die künstliche Struktur sind.“
Der „Rentner“ scheint sich also langsam zu einem Fachmann für die künstliche Rasenfläche zu entwickeln. Seine Bemühungen haben bei der Baufirma und der Stadt nachhaltigen Eindruck hinterlassen, worüber Behrens einen gewissen Stolz nicht ganz verbergen kann: „Ich bin offiziell damit beauftragt worden, den guten Zustand des Platzes zu erhalten. Dazu zählt beispielsweise auch, dass ich keine ungebetenen Gäste auf die Anlage lasse.“
Selbst die Bearbeitung mit Quarzsand und Granulat wird dem routinierten Platzexperten anvertraut: „Die Baufirma überlegt derzeit sogar, ob sie mir einen kleinen Spezialtraktor zur Verfügung stellt, damit ich das Granulat besser auf dem Kunstgrün verteilen kann.“
Noch ist also die lange „Karriere“ an der Krümmede für den ehemaligen Polizisten nicht beendet. Und bei einer Sache können sich Spieler und Verantwortliche der Clubs sicher sein: So lange Behrens weitermacht, wird auf einem gepflegten Untergrund gekickt.