"Mir war vorher klar, dass wir nur gegen den Abstieg spielen. Wenn man einige Abgänge zu verzeichnen hat und das zum Teil mit Zugängen aus der Kreisliga B auffangen muss, braucht es eben Zeit, bis die Jungs Leistung bringen."
Zudem klagt May über mangelnden Trainingseifer seiner Schützlinge. "Ich biete drei Mal in der Woche Training an, viele kommen aber nur ein Mal, ich hatte eigentlich immer nur fünf, sechs Leute zur Verfügung." Zwar bringt der Trainer Verständnis für seine Schützlinge auf, letztlich war die Situation für ihn dennoch nicht weiter tragbar. "Es ging schon über Monate, dass einzelne Spieler andere Prioritäten gesetzt haben. Viele arbeiten im Einzelhandel und haben eben keine Zeit, doch irgendwann geht sowas an die Substanz der gesamten Mannschaft."
Der überschaubare Kader tat sein Übriges zur Entwicklung der letzten Monate. "Die Jungs denken dann: 'Ich werde ja sowieso wieder spielen.' Wenn dann Spiele am Sonntag um 11 Uhr beginnen, waren die jungen Kicker am Vorabend zum Teil noch in der Disco und sind da auch nicht so früh rausgekommen. Das sind alles so Kleinigkeiten, die ihren Teil beitragen. Wenn man dann als Trainer irgendwann merkt: Man kann laut werden, man kann wieder leiser werden, manchmal kommt die Leistung, dann aber wieder nicht, macht man sich Gedanken. Um nicht noch tiefer reinzurutschen, habe ich deshalb mein Amt zur Verfügung gestellt. Vielleicht bringt ein anderes Gesicht, eine andere Ansprache mehr Erfolg."
Die persönliche Zukunft ist für May zwar noch völlig offen, er steht aber quasi auf Abruf bereit. "Ich bin immer noch heiß. Wenn mich ein Verein anruft, kann es sein, dass ich von heute auf morgen zusage."