Der Rumelner TV ist im Soll. „Wenn man mir vor der Saison gesagt hätte, dass wir nach 18 Spielen mit zwei Niederlagen auf Platz zwei stehen, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagt Dennis Heth, Trainer des Fußball-A-Kreisligisten. Er fügt aber auch an: „Es hätte ein bisschen mehr sein können.“ Ohne die zwei Niederlagen wäre der RTV noch ein bisschen mehr auf Tuchfühlung mit dem aktuell fünf Punkte entfernten Spitzenreiter SV Sonsbeck II. Doch weil in dieser Saison im Kreis Moers zwei Aufstiegsplätze zur Bezirksliga verteilt werden, würde es am Ende keine Rolle spielen, ob die Kicker vom AEG nun Meister oder Vizemeister werden.
Relevanter ist natürlich, dass zumindest Teilerfolge in den Partien gegen die SpVgg Rheurdt-Schaephuysen (4:5) und beim TV Asberg (3:4) den Abstand zur direkt auf den Fersen folgenden Konkurrenz vergrößert hätten. „Das wird eine knackige Rückrunde werden“, glaubt Dennis Heth. Borussia Veen ist punktgleich mit seinem Team, weist aber die schlechtere Tordifferenz auf. Der RTV hat zudem noch das Spiel beim SV Scherpenberg II nachzuholen, der auf Rang vier folgt, gefolgt von Rheurdt-Schaephuysen. Beide liegen sechs Zähler hinter den Rumelnern zurück und damit noch in Schlagdistanz.
Klingt alles nach einer engen Kiste, wobei Heth den momentan führenden Sonsbeckern zutraut, sich ganz oben abzusetzen. Dann wäre noch ein Platz zu vergeben, den der RTV schon ganz gern einnehmen würde. „Wenn wir nochmal die Punktzahl aus der Hinrunde holen, haben wir unser Ziel erreicht“, glaubt der Coach.
Dazu müsste sein Team praktischerweise auch noch einmal die Leistung aus den bisher absolvierten 18 Partien reproduzieren. Die war in den allermeisten Fällen nach dem Geschmack von Dennis Heth. Und selbst wenn die Mannschaft mal einen eher schwächeren Tag erwischte, zog sie sich mit einer Topmoral selbst aus dem Sumpf – wie beim 2:2 in Ossenberg nach 0:2-Rückstand. „Wir haben eine sehr junge Truppe“, sagt Heth, „da wird vieles im neuen Jahr auch eine Frage der Mentalität sein“.
Verzichten muss dieses Team dann auf den elffachen Torschützen Frederik Michalski, der ein Auslandssemester absolviert. Die meisten Treffer – nämlich zwölf – hat bislang Marius Krüger erzielt. Der letztjährige Profi des MSV Duisburg, im Zweitligakader ohne Einsatz geblieben und dann zu seinem Stammverein zurückgekehrt, erwies sich für den RTV ebenso als Glücksgriff wie der zweite spektakuläre Zugang vor der Saison, Kerem Sam vom TSV Meerbusch. „Beide sind super aufgenommen worden und haben sich absolut in den Dienst der Mannschaft gestellt“, lobt Dennis Heth das Duo.
Sorgen gibt es aktuell, wenn überhaupt, auf der Torwartposition, da sich beide eingeplanten Keeper, Jan Graupe und Dennis Brodkorb, verletzt haben. Der Austausch mit der zweiten Mannschaft und der „Dritten“, beide in der Kreisliga B am Ball, klappt bestens, doch sollen diese Teams auch nicht zwingend geschwächt werden. Da spielte es dem RTV in die Karten, dass sich vor einigen Wochen mit Luke Ketelaer ein junger Schlussmann zum Probetraining vorstellte. Der 19-Jährige, zuvor schon in der Bezirksliga beim SV Vrasselt aktiv, war beruflich nach Krefeld gezogen und überzeugte. In den beiden letzten Spielen vor der Pause stand er dann schon im Kasten und machte seine Sache gut.
Autor: Thomas Kristaniak