Trotz leidenschaftlicher Aufholjagd war die Hypothek des verpatzten Saisonstarts zu hoch, letztendlich verpasste Glückauf den Klassenerhalt nur um einen einzigen Punkt und muss nun den bitteren Gang in die Kreisliga A antreten. Der Initiator der nur knapp verpassten Mission Klassenerhalt, Thomas Drotboom, verließ Möllen wieder wehmütig in Richtung Jahn Hiesfeld, bei dem Oberligisten wird er Assistent von Cheftrainer Jörg Vollack. Sein Nachfolger ist der Ex-Profi Frank Saborowski, der 118 Bundesligaspiele für den MSV, Bayer Leverkusen und den VfL Bochum absolvierte und auch für RWE in der zweiten Liga auflief.
Vor wenigen Wochen versprach der scheidende Drotboom seinem Nachfolger eine "Top-Mannschaft". Dieses Versprechen haben er und der Verein so gut es ging eingehalten, in Möllen wurde der nach einem Abstieg oft typische personelle Aderlass vermieden. Glückauf konnte fast alle Stammspieler halten und musste nur drei Akteure ziehen lassen. Im Gegenzug kamen ebenso drei Neue (siehe Infokasten). Momentan wird mit Hochdruck an der Verpflichtung von Tajib Dema von der SGP Oberlohberg gearbeitet. "Der Wechsel ist noch nicht fix. Aber natürlich hätten wir ihn gerne, Demas Verpflichtung würde uns deutlich flexibler machen", bestätigt der neue Trainer Saborowski das Interesse. Er wünscht sich noch einen weiteren Torhüter, ansonsten steht der Kader für die kommende Kreisliga-Saison.
Den Schock des so knapp verpassten Klassenerhalts haben sie in Möllen inzwischen zwar verdaut, aber nicht vergessen. "Wir stehen in der Bringschuld und müssen wiedergutmachen, was wir verbockt haben", ist sich Saborowski der Verantwortung bewusst. Den direkten Wiederaufstieg will er aber nicht als Ziel ausgeben, dafür sei die Konkurrenz auch zu stark. "Es ist eine ausgeglichene Liga. Aber klar wollen wir oben mitspielen und in den Top 5 landen. Wichtig ist, dass wir gut aus den Startlöchern kommen."
Wann hat man schon einmal so einen Gegner?
Frank Saborowski
Vor dem Ligastart in der Kreisliga steht noch ein ganz großes Highlight für den SV Glückauf Möllen an. In der ersten Runde des Niederrheinpokals hat man mit dem Wuppertaler SV ein Traumlos erwischt. Lange war unklar, ob überhaupt an der heimischen Rahmstraße gespielt werden kann. Seit gestern ist die Ausrichtung gesichert, allerdings nur unter strengen Auflagen seitens der Polizei. "Die Mannschaft hat sich das erarbeitet. Wir hätten auch nach Wuppertal ausweichen können, aber das ist ein wichtiges Spiel für den Verein und meine Jungs, von daher ist es schön, zu Hause zu spielen", erklärt der Übungsleiter die Beweggründe.
Das große Geld wird der SV dadurch nicht einnehmen, "durch die enormen Auflagen wird das letztendlich eine plus, minus Null-Geschäft." Ohnehin denkt er bei dem WSV-Spiel hauptsächlich an die Mannschaft, für ihn persönlich haben andere Dinge Vorrang: "Die Meisterschaft und eine vernünftige Vorbereitung sind wichtiger."