Am Sonntag traf es den FC Marl, der vor dem zehnten Spieltag noch ohne Niederlage und mit nur sieben Gegentoren einsam an der Spitze stand. Polsum drehte den Rückstand nach dem Führungstreffer durch Florian Lingner (28.) und dem Eigentor durch Robert Kubitsch (39.) im zweiten Durchgang tatsächlich noch um.
Auch, weil Torhüter Emmanuel Kastrinos in der 78. Minute einen Handelfmeter von Oguzhan Akcacik hielt. Das Besondere: "Emil" konnte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr laufen, weil er zuvor einen Schlag aufs Knie bekommen hatte. Trainer Peter Kappert hatte da aber schon alle Wechselmöglichkeiten ausgeschöpft.
Eine Viertelstunde reichte den Polsumern, um den Spitzenreiter nach dem Seitenwechsel in die Knie zu zwingen. "Wir haben kämpferisch draufgelegt", berichtet Kappert und freut sich darüber, "dass wir die wichtigen Tore endlich mal gemacht haben." Gegen die stärkste Defensive der Kreisliga machte Kubitsch zunächst seinen Fauxpas aus dem ersten Durchgang wieder gut (47.), dann traf Torjäger Peter Pulina (51.) und Trainer-Sohn Julian Kappert versetzte dem Spitzenreiter den endgültigen K.O. (62.).
"Das ist jetzt mal was Besonderes", weiß Kappert um den Stellenwert des Dreiers. Denn seine Mannschaft kann - anders als die Konkurrenz - unter der Woche kaum gemeinsam trainieren. Leistungsträger wie Ramon Fahrenhorst und Peter Pulina wohnen in Mönchengladbach bzw. Hannover, dazu kommen noch etliche Studenten, die es erst freitags zum Ascheplatz des Marler Stadtteils schaffen.
An diesem Wochenende hat sich die weite Anreise einmal mehr gelohnt. Denn als Favoritenschreck tingeln auch Kreisliga-Spieler gern durch die Lande.