Ganze sechs Monate ist es her, da zog RW Bodelschwingh in den letzten Zügen der vergangenen Bezirksligasaison die Notbremse. Eckehard Eigenwillig, der mit den Rot-Weißen im Vorjahr den umjubelten Aufstieg aus der Kreisliga A geschafft hatte, wurde als Trainer des damaligen Tabellenletzten entlassen. Hartmut Kranefeld und Frank Marschallek übernahmen die erste Mannschaft, konnten die ungewollte Rückkehr in die A-Liga aber auch nicht abwenden.
Kein Nachtreten
Nachkatern? Böse Worte? Kritik am Klub? Davon ist beim ehemaligen Bodelschwingher Trainer keine Spur. Im Gegenteil, der 58-Jährige sorgt sich um seinen Klub, der auch in der A-Liga aktuell nur im unteren Tabellendrittel rangiert: "Bodelschwingh ist meine Heimat, der Klub ist ein familiär geführter Verein, der gerne wieder oben mitspielen wollte. Allerdings ist das Problem mit der schwachen Trainingsbeteiligung, das es auch schon bei mir gab, nicht gelöst. Da kann einiges nicht rund laufen."
Tatsächlich hat auch das Trainergespann Hartmut Kranefeld und Frank Marschallek bislang erst einen Sieg in sieben Ligaspielen eingefahren, ganze sieben Punkte berechtigen den Absteiger momentan nur zum 13. Tabellenplatz. Aus dem heimischen Stadtteil Deusen fährt Eigenwillig oft und gern die fünf Kilometer nach Bodelschwingh mit dem Fahrrad, um auch die Trainingseinheiten der Rot-Weißen zu verfolgen. "Die Zeit in Bodelschwingh hat mir großen Spaß gemacht, daher tut es weh, dass die Mannschaft wieder da unten drinsteht", sagt der Ex-Profi.
Eigenwillig hat klare Vorstellungen
Die Bände mit den Rot-Weißen sind nach wie vor groß: "Mit dem Trainerteam tausche ich mich aus und bei den Alten Herren bin ich auch wieder eingeladen. Das ist schon klasse." Bei aller Sorge um RW Bodelschwingh plant Eigenwillig aber auch seine eigene Zukunft. "Natürlich würde ich gerne wieder eine Mannschaft übernehmen. Dann wünsche ich mir aber schon mindestens die Bezirksliga und einen Verein, der auch einen Kunstrasenplatz hat", skizziert er seine Wunschvorstellung.
Da Eigenwilligs Neffe Frank in der Westfalenliga beim FC Brünninghausen das Trainerzepter schwingt und seine Ehefrau ursprünglich aus Iserlohn stammt, ist er auch auf den dortigen Fußballplätzen anzutreffen. "Ich bin viel zu sehr Fußballer, deshalb schaue ich mir fast alles an", bekennt Eigenwillig. Sich selbst ins Gespräch bringen will er aber nicht: "Das finde ich nicht richtig. Wenn etwas Neues dabei ist, dann ist das gut, wenn nicht, dann eben nicht." Dann geht's eben weiter mit dem Fahrrad quer durch den Dortmunder Amateurfußball.