Thomas Wotzlawski ist gebürtiger Berghofer und seit sieben Jahren fest mit der Spielvereinigung verbunden. Da ist es kein Wunder, dass dem Coach des A-Ligisten ob der momentanen Situation das Herz blutet. Das 0:5 zuletzt gegen den zugegeben starken Aufsteiger Sarajevo Bosna war der vorläufige Tiefpunkt in dieser Saison.
Ein ganzer Verein wartet
Berghofen ziert das Tabellenende. Nach sieben Ligaspielen stehen ebenso viele Niederlagen und das durchaus deprimierende Torverhältnis von 5:35 zu Buche. "Ich bin mir dennoch sicher, dass die Mannschaft nicht so schlecht ist, wie es der Tabellenstand aussagt", bleibt Wotzlawski gleichwohl optimistisch. Das größte Problem der Berghofer ist allerdings ein Anderes: die aktuelle Heimatlosigkeit. "Wir trainieren und spielen jede Woche auf einem anderen Ascheplatz und das führt zu einem großen Spielermangel", erklärt Wotzlawski.
Tatsächlich begrüßt das Trainerteam durchschnittlich nur vier bis sieben Akteure zu den Trainingseinheiten - ein wahrlich schwacher Schnitt für einen A-Ligisten. "Uns sind so natürlich auch die Hände gebunden, denn wir als Trainerteam haben dann auch keine Möglichkeit, an irgendwelchen Defiziten zu arbeiten", skizziert der Coach die brisante Lage. Mittlerweile wartet ein ganzer Verein auf die Fertigstellung des neuen Kunstrasens, die für Ende Oktober angestrebt ist. "Ich setze zu 100 Prozent auf die Karte neuer Kunstrasenplatz. Wenn ein Spieler dann nicht trainieren und spielen will, dann soll er etwas Anderes machen“, betont Thomas Wotzlawski.
Es brennt noch Licht am Ende des Tunnels
Die sportliche Schieflage trägt neben der Heimatlosigkeit ihr Übriges zur schwierigen Situation des Vereins bei. Dabei wird in diesem Jahr das 100-jährige Vereinsjubiläum der Spielvereinigung Berghofen gefeiert. "Da wollen wir natürlich auf keinen Fall in die B-Liga absteigen", sagt Wotzlawski. Angesichts der Tatsache, dass nach dieser Saison gleich fünf Mannschaften runter müssen, ist das sicherlich kein leichtes Unterfangen, auch wenn es aktuell "nur" sieben Zähler Rückstand auf das rettende Ufer sind.
Eben diese sieben Punkte hat aktuell der kommende Gegner RW Barop auf dem Konto, bei dem Berghofen am kommenden Sonntag zu Gast ist. Mit einem Auswärtsdreier könnte man selbst viel dazu beitragen, um die eigene Situation zu verbessern. Und dann soll der neue Kunstrasen zur Waffe werden und die Aufholjagd endgültig einleiten. In Berghofen brennt offenbar noch Licht am Ende des Tunnels.