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Das Prinzip Hoffnung

Duisburg: Kreisliga kompakt
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Der vorletzte Spieltag hat in vielen Ligen die ersten Entscheidungen herbeigeführt. Doch vor allem in der Staffel A2 bleibt es höchst spannend bis zum Schluss!

Kreisliga B 1:

Aus den letzten beiden Spielen sechs Punkte zu holen, wie es VfL-Coach Uwe Börger gefordert hatte, ist jetzt nicht mehr möglich, weil seine Mannschaft die Partie mit 3:5 in den Sand setzte. Dabei waren seine Jungs schon früh durch die Treffer von Dennis Balcerzak und Dustin Norber Kley in Führung gegangen und mussten bis zur Pause lediglich den Anschlusstreffer der Gäste vom PSV in Kauf nehmen. In Halbzeit zwei jedoch drehte die Lembke-Elf richtig auf und knallte zwischen Spielminute 60 und 80 den Ball ganze vier Mal in die Maschen des gegnerischen Kastens. Bei einem Stand von 2:5 war die Partie damit gelaufen, auch wenn die Wedauer kurz vor Schlusspfiff noch in einem Akt der Ergebniskosmetik den Fast-Anschlusstreffer zum 3:5 schossen. Aufgeben ist dennoch kein Thema beim VfL, so Börger: „Hoffnung ist noch da, wir haben schließlich im Prinzip nur zwei Punkte Rückstand, sodass theoretisch noch alles machbar ist.“ Was allerdings die Gründe dafür waren, dass sein Team sich die 2:0-Führung noch nehmen ließ, konnte der Trainer auch nur vermuten. „Wir hatten es gestern selbst in der Hand, hatten sogar direkt nach zu Beginn der zweiten Halbzeit noch die Möglichkeit zum 3:1. Die haben wir nicht nutzen können und direkt danach kam dann der 2:2-Ausgleich, und mit ihm die Abstiegsangst.“ Und wenn die Saison sowieso schon eher bescheiden läuft, dann resultieren aus Unsicherheiten nicht selten Gegentreffer, wie man auch in diesem Spiel wieder sehen konnte. Doch selbst wenn der "worst case" eintreten sollte, plant der VfL keine großen Umstrukturierungen: „Ich möchte auch bei einem Abstieg gerne weiterhin Trainer bleiben und auch die Truppe wird soweit so zusammen bleiben.“ Dass aber noch ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont ist, unterstreicht Börger, wenn er sagt: „Ich habe weiterhin vollstes Vertrauen in meine Mannschaft!“

Ein kleines Trostpflaster für den VfL ist vielleicht, dass auch der TB Heißen sein erklärtes Ziel, die letzten beiden Spiele zu gewinnen, verfehlte, da sie dem MSV 07 einfach nicht gewachsen waren und mit einer 2:5-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten mussten. Dafür hat die Mannschaft bereits am Donnerstag im vorgezogenen letzten Saisonspiel gegen Wanheimerort die Möglichkeit, alles klar zu machen: schon ein Punkt würde reichen, um dem Abstieg zu entrinnen - egal was der VfL macht. Außer der VfL-Gegner RSV macht die Tore ganz weit auf und lässt sich über 90 Minuten hinweg alle drei bis vier Minuten einen einschenken. Aber dieses Gedankenspiel bewegt sich dann doch irgendwo zwischen blühender Phantasie und blankem Wahnsinn.

Kreisliga B 2:

Der vorletzte Spieltag hat auch in der zweiten Staffel der Kreisliga B die letzten Entscheidungen gebracht: Aufsteiger, das ist nicht neu, ist Taxi Duisburg, zweiter Absteiger neben dem Post SV, das IST neu, ist der SV Wanheim II. Das stand Sonntagnachmittag nach der Niederlage gegen den DSV fest. Zwar verlor auch der ärgste Konkurrent GSG bereits am Samstag bei SW mit 4:2 und geht nun schon eine Woche früher als das Gros der Liga in den Sommerurlaub, aber die zum Klassenerhalt nötigen Punkte hatte die GSG in der Woche davor eingefahren, während die Wanheimer sie auch da schon liegen ließen. Wirklich überraschend kommt dieser Abstieg nicht, dafür hing man die Saison über zu oft auf einem Abstiegsplatz, doch wenn man einen durchschnittlichen Tabellenplatz ausrechnen wollen würde, dann stünde GSG sogar noch schlechter da. Doch sie hatten am Ende eben eine Portion Glück und einen kühlen Kopf.

Kreisliga B 3:

Das war’s für den SVB, der Aufstieg kann abgehakt werden. Bei sechs Punkten Rückstand hätte die Truppe von Marc Moras gegen Hamborn 90 unbedingt gewinnen müssen, um überhaupt noch Chancen auf den Aufstieg zu haben. Doch es sollte einfach nicht sein und die Gäste, die sich viel vorgenommen hatten, mussten sich mit 1:0 geschlagen geben – die Saison ist damit quasi beendet.

Der nächste Gegner der Beeckerwerther, GWR, zeigte im letzten Heimspiel nochmal eine richtig souveräne Partie und verwöhnte die Zuschauer mit insgesamt sechs Toren. Der zuletzt vor dem Tor so erfolgreiche Marc Schäffler zählte dieses Mal zwar nicht zu den Torschützen, dafür aber sein Bruder Kevin, seines Zeichens Torhüter bei den Meiderichern, der in der 32. Minute einen Strafstoß ausführen durfte und denn auch verwandelte. Ansonsten fiel in der Mannschaft von Michael Schäffler, die es in der zweiten Hälfte etwas ruhiger angehen ließ, besonders noch Maximilian Hofius auf, der erst spät aufdrehte, dann aber die Tore Nummer fünf und sechs markierte.

Da im Laufe der Saison bereits zwei Teams vom Spielbetrieb zurückgezogen wurden gibt es auch am unteren Tabellenende keine Spannung mehr - denn es gibt keine Abstiegsplätze mehr, die es zu meiden gälte.

Kreisliga B 4:

So richtig, richtig spannend wird’s aber erst in der vierten Staffel der B-Ligen im Kreis, schließlich stehen zumindest rein rechnerisch noch vier Teams im Kellersog. Da es auch rechnerisch nicht ganz unkompliziert ist, können sich natürlich immer auch Fehler einschleichen. Doch eine Mannschaft die durch den Sieg am vorletzten Spieltag gerettet sein sollte, ist die Zweite von RWS. Außerdem hat auch der STV Hünxe einen möglicherweise noch sehr wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht, indem aus dem Heimspiel gegen SGP wenigstens ein Punkt mitgenommen werden konnte. Der Knaller kommt dann am nächsten Sonntag, wenn nämlich mit Hünxe und Yesilyurt zwei Konkurrenten aufeinandertreffen und ganz vielleicht mit einem Sieg den Gegner direkt in die C-Liga befördern. Dafür müssten jedoch erstmal sowohl die SuS und auch Walsum 09 gegen ihre jeweiligen Gegner (SGP und Hamborn 07) gewinnen. Dass es nie zu spät ist, zeigte Walsum 09 mit einem 2:0-Auswärtssieg über Voerde. Die SuS zog mit einem etwas knapperen 2:1 über die Rhenania nach. Zumindest die Sportfreunde von der Steinstraße werden es alles andere als leicht haben, schließlich kommt die torhungrigste Mannschaft der Liga zu Besuch, die selbst jetzt, wo der Aufstieg besiegelt ist, kein Erbarmen mit ihren Gegnern kennt und sich am Wochenende sogar ausruhen durfte. Und weil das alles so spannend und schwer abwägbar ist, darf man sich schon fast sicher sein, dass es kommen wird wie für die Wolfsburger: Relegation droht, zwischenzeitlich sicher abgestiegen, dann wieder auf der Siegesstraße. Das sind die Spieltage, die man als Zuschauer am meisten mag, in der Haut der Spieler und Trainer möchte man aber lieber nicht stecken.

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