FC Frohlinde

A-Ligist auf Hoffenheimer Spuren

„Wir haben fertig“, heißt es auf der Homepage des FC Frohlinde 1949. Gemeint ist das neue Grün, das am letzten Samstag erstmals in der Brandheide bespielt worden ist und die ungeliebte Asche verdrängte. Nach nur zwölf Monaten, von der Idee bis zur Fertigstellung, wurde am Samstag zur großen Stadion-Eröffnung eingeladen, deren Höhepunkt ein internes Einlagespiel war.

Über 800 Zuschauer besuchten die neue Anlage in der Brandheide. „Die Eröffnung war ein voller Erfolg. Das Projekt Kunstrasen ist damit erfolgreich abgeschlossen“, erklärt Ingo Böhmer, Gründungsmitglied des eigens geschaffenen Fördervereins des FC Frohlinde. Als „einzigartig“ bezeichnet Böhmer dieses Projekt, denn anders als in vielen anderen Vereinen, hatte die Stadt nur wenig Anteil am Bau des Kunstrasens. Verein und Förderverein stellten in enger Zusammenarbeit Sponsorenpakete zusammen, die diesen Plan erst ermöglichten.

420.000 Euro Kosten

420.000 Euro kostete der Kunstrasen der neuen dritten Generation insgesamt, von denen nur 182.000 Euro für die ursprünglich ohnehin vorgesehene Renovierung des alten Ascheplatzes von der Stadt zur Verfügung standen. Ein weiterer Multi-Funktionsplatz verbindet dazu die Zusammenarbeit zwischen Lindenschule und dem FC Frohlinde. Neben vielen Sponsoren sorgten verschiedene Events, wie die „Asche-Good-Bye-Party“ oder die Stadtmeisterschaft, für weitere Einnahmen. Auch die noch nicht ganz abgeschlossene Rückfinanzierung soll durch bereits abgeschlossene Sponsorenverträge in den nächsten Jahren erfolgen.

Mehrere Hopps ermöglichen "Hoffenheim-Projekt"

„Der ganze Ortsteil Frohlinde hat mit angepackt“, freut sich Böhmer über die rege Anteilnahme der 3700-Einwohnergemeinde. Ein Vergleich zum 3300 Einwohner zählenden Hoffenheim liegt da nahe, auch wenn die erste Mannschaft derzeit nur in der Kreisliga A spielt. „Man kann das schon als ein kleines Hoffenheim-Projekt bezeichnen. Nur, dass wir hier mehrere Hopps sind, die was in die Hand nehmen wollen“, sagt Böhmer.

Die Weichen sind somit gestellt, die Umstrukturierung aber noch längst nicht abgeschlossen. Dazu zählen nicht nur ausgebildete Trainer im Jugendbereich, sondern auch ein möglichst schneller Erfolg der ersten Mannschaft. Bezirksliga 15 heißt das vorrangige Ziel. Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart findet der FCF sich zur Zeit allerdings bereits mit neun Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Spvgg. Horsthausen im Mittelfeld der Liga wieder. Die Ansprüche sind gestiegen

Die Ansprüche sind gestiegen beim FC Frohlinde, der in den kommenden Jahren angreifen will. "Es soll langsam, aber stetig nach oben gehen", beschreibt Böhmer den Entwicklungsprozess. Die Förderung der Jugendarbeit soll zudem weiter angetrieben werden. Neben dem großen Zulauf im C- und B-Juniorenbereich, konnte der FCF in diesem Jahr auch erstmals wieder eine A-Jugend stellen. Ziel sei es, dass die erste Mannschaft in den nächsten Jahren ein solides Gerüst von eigenen Talenten stellen kann. Langfristig gesehen, bietet der Förderverein zudem die finanzielle Unterstützung für die Jugendmannschaften und will auf Dauer eine klare Struktur von den Minikickern bis zur A-Jugend schaffen.

Zusätzlich kommt mit einem Mädchen-Team auch der Frauenfußball in Frohlinde zur Geltung und auch in Zukunft soll die Förderung des Mädchenfußballs weiter eine wichtige Rolle spielen. Bereits zum Sommer konnte man einen Zulauf von bis zu 25 Prozent im Jugendbereich feststellen. Mit insgesamt elf Jugendmannschaften und zwei Senioren-Teams befindet sich der FCF strukturell auf einem guten Weg, um zumindest auf lange Sicht in Konkurrenz zum Nachbarn Spvgg. BG Schwerin antreten zu können.