"Das ist ganz bitter", zeigte sich Duisburgs Trainer Horst Steffen fassungslos, um dann auszuführen: "Wir haben das Spiel bestimmt, aber aus unseren Chancen nicht die Tore gemacht." Dementsprechend niedergeschlagen war die Stimmung nach der Pleite beim klassentieferen Konkurrenten. Der Linienchef: "Die Jungs haben ihre Köpfe hängen lassen – zurecht."
Für Steffen war es somit der letzte Auftritt mit dem MSV im DFB-Pokal. Der Coach wechselt in der kommenden Saison zu Borussia Mönchengladbach, wo er die U17 übernehmen wird. "Es ist sicherlich kein Zufall, dass ich bei dem anderen Verein gelandet bin, für den ich schon als Aktiver auf dem Platz stand", erklärt Steffen. Sein Zusatz: "Die Kontaktpersonen bei der Borussia haben mit dem Fußballer Steffen allerdings wenig bis gar nichts zu tun gehabt."
Der Weg in die U17-Bundesliga könnte man als Rückschritt werten, wären da nicht die professionellern Strukturen im Gladbacher Nachwuchsbereich. "Ich möchte keine Vergleiche anstellen", gibt sich Steffen zurückhaltend. Stattdessen erklärt er: "Ich bin dem MSV sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, als Trainer zu arbeiten. Das möchte ich in der Rückrunde zurückzahlen."
Sein Verhalten ehrt ihn. Ein offenes Geheimnis ist allerdings, dass der Hauptgrund für seinen Rückzug sein Verhältnis zu Uwe Schubert sein dürfte. Der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, in der vergangenen Saison selbst noch U19-Coach, kann sich offenbar nur schwer von seinem Amt trennen, nimmt weiterhin gerne auf der Bank Platz und soll sich auch in teaminterne Angelegenheiten eingemischt haben. Der Funktionär als Wechselgrund? Steffen: "Das sind Spekulationen. Dazu sage ich nichts."
Derweil hält sich Schubert nicht ganz so zurück. "Wir respektieren seine Entscheidung. Aber zu einer Vertragsverlängerung gehören ja auch immer zwei Seiten", erklärt der Funktionär vielsagend. Der hat in Person des Ex-Profis Uwe Fecht womöglich schon einen Nachfolger für Steffen gefunden: "Er wird ab Juli entweder die Reserve oder die U19 coachen, für die andere Position habe ich mich gestern mit Walter Hellmich über mögliche Kandidaten unterhalten."