Onur Cinel ist auf Abschiedstournee beim S04. Am Montag war bekannt geworden, dass der U17-Trainer zum Saisonende die Knappenschmiede verlassen wird.
Dabei hatten ihm die Königsblauen ermöglicht, neben der U17 auch noch als Co-Trainer von Ralf Rangnick für die österreichische Nationalmannschaft zu arbeiten. Doch die angebotene Vertragsverlängerung bei der U17, die er in den vergangenen zwei Jahren einmal zur Deutschen Meisterschaft und einmal ins Halbfinale führte, lehnte Cinel ab.
Mathias Schober, Direktor Knappenschmiede und Entwicklung, hatte ihm eine mittelfristige Entwicklungsmöglichkeit im Verein aufgezeigt, die Cinel aber nicht als attraktiv genug empfand. „Wir wollten gern mit ihm weitermachen und haben ihm eine mittelfristige Perspektive aufgezeigt. Wir haben Verständnis, dass Onur jetzt kurzfristig nach einer neuen Herausforderung sucht, die wir ihm zum Beispiel in der U19 oder U23 aktuell nicht bieten können“, sagte Schober.
Ob er denn geblieben wäre, wenn er sofort eine der Mannschaften hätte übernehmen können? Dieser Frage wich Cinel nach dem Sieg gegen den BVB im Westfalenpokal etwas aus. „Das kann man jetzt nicht sagen, weil es diese Möglichkeit ja nicht gab“, sagte Cinel. „Ich suche jetzt einfach eine Herausforderung und nochmal den nächsten Entwicklungsschritt, wo ich persönlich denke, dass mich das herausfordert, dass mich das zum Lächeln bringt. Und das war jetzt hier nicht der Fall. Und entsprechend suche ich das woanders.“
Ich freue mich sehr über die Wellen, die es geschlagen hat
Onur Cinel
Dass die Nachricht von seinem freiwilligen Aus bei Schalke bundesweit Beachtung gefunden hat und auch in diversen Foren und Medien als großer Verlust für die Königsblauen gewertet wurde, hat er positiv registriert und sieht das als Bestätigung für seine Entscheidung. „Ich freue mich sehr über die Wellen, die es geschlagen hat. Aber es zeigt ja irgendwo auch nochmal umso mehr, dass es die richtige Entscheidung war.“
So spricht jemand, der sich unter Wert verkauft sieht. Und in der Tat kann Cinel inzwischen einiges an Erfahrungen und Erfolgen aufweisen. Er ist sicher nicht mehr der Trainer, der 2017 schon einmal die U23 des Vereins übernommen hatte und nach dem Abstieg aus der Regionalliga den Wiederaufstieg verpasst hat.
Eine neue Stelle zu finden, dürfte nicht schwierig werden. Die richtige unter den Angeboten, die nun hereinflattern werden oder schon hereingeflattert sind, umso mehr. Dabei will er sich aber nicht unter Druck setzen lassen. "Ich lasse erstmal alles auf mich zukommen“, bestätigte Cinel, der vorerst noch als Leiter Methodik bei der Knappenschmiede angestellt bleibt.
Ob es tatsächlich der Seniorenbereich wird oder doch eine Stelle im Nachwuchsbereich stehe ebenso wenig fest, wie die Entscheidung, ob er in Deutschland bleibt oder ins Ausland geht. Sauer auf seinen jetzigen Klub sei er nicht: „Nein, es war alles okay hier. Ich bin total glücklich über die Zeit, die ich jetzt hier war. Aber ich glaube, dass es jetzt einfach ein sehr guter Zeitpunkt für alle ist, einfach den nächsten Schritt zu machen."