Dabei war ihm das Lächeln kurz zuvor noch vergangen, nachdem er gleich zwei Großchancen versiebt hatte. „Eine davon muss er nutzen“, betonte Trainer Sascha Lewandowski später. Es blieb die einzige Kritik des Linien-Chefs, der Naki früh aus der hängenden Position in die vorderste Sturm-Front beorderte. Und das sollte sich doch noch auszahlen, da Naki das 2:0 erzwang und selbst mit dem Schlusspfiff zum 3:0-Endstand einnetzte.
„Für mich war es vielleicht das letzte Finale, das ich erlebe“, erklärt Naki nachdenklich. Wohl wissend, dass daraus fast gar nichts geworden wäre. Das Offensiv-Juwel zählt schließlich ebenso wie Stefan Reinartz längst zum Stamm des Oberliga-Teams, wird nur noch für die ganz wichtigen Partien in die U19 beordert. „Ich wollte unbedingt dabei sein“, betonte der Youngster, der sich vor dem Anpfiff noch einem ganz anderen Hindernis gegenübersah: Seine Schuhe befanden sich noch daheim in Leverkusen, sicher verschlossen in der Kabine des Amateur-Teams. Nur gut, dass Cihan Kaptan ihm seine Zweittreter lieh.
„Die haben am Anfang nicht so gepasst, aber im zweiten Durchgang habe ich mich dann an sie gewöhnt“, feixte Naki, der den Schalk im Nacken hat. Ob er die Stiefel künftig nur noch trägt? „Ich glaube nicht“, erklärte der 18-Jährige. Er ahnt, dass er bald noch in viel größere Fußstapfen treten könnte...