Aber es war erneut ein hartes Stück Arbeit für das Team von Trainer Norbert Elgert. Erst vier Minuten vor dem Ende erlöste Joker Rene Biskup die Knappen mit dem umjubelten Siegtreffer. Can Bozdogan hatte vorbereitet. „Klar, sind wir erleichtert“, sagte Elgert nach dem Schlusspfiff. „Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen.“
Man habe förmlich spüren können, wie sehr die bislang geringe Torausbeute an seiner Mannschaft genagt hat. Im ersten Durchgang ließ der S04 tatsächlich reihenweise gute Chancen liegen. „Wir haben jetzt fünf Treffer nach sechs Spielen erzielt. Das ist unglaublich“, erklärte Elgert.
„Positiv bleiben“, rief der Coach seinen Jungs während der 90 Minuten immer wieder zu. „Aber sie denken im Moment zu viel bei den Chancen und das darfst du auf dem Platz nicht.“ Deshalb sei es seine Aufgabe, den Jungs wieder den Glauben an sich selbst zu vermitteln. „Das geht, mit viel Erfahrung, indem man den Druck herausnimmt, den Spaß in den Vordergrund stellt und weiter an den Verbesserungsprozessen arbeitet.“
Schalke-Trainer hofft, dass der Knoten nun geplatzt ist
Obwohl Schalke hoch überlegen war, hatte der MSV Duisburg nach 54 Minuten selbst die große Gelegenheit, in Führung zu gehen. Der überragende Dacian-Darius Ghindovean bediente nach einem Alleingang mustergültig den mitgelaufenen Hyun Joon Park, der das Ding an die Unterkante der Latte nagelte. „Der kann da oben auch reingehen“, wusste Elgert. „Und dann wäre die kommende Woche noch schwerer geworden.“
Jetzt, so hofft er, ist der Knoten bei seinem neu zusammen gestellten Team endlich geplatzt. „So eine Phase haben wir alle nicht so gern. Als Schalke 04 sind wir gewohnt, oben zu stehen und wollen immer den Erfolg. Aber den gibt es eben nicht immer.“
Elgert hofft, dass sein Team aus den Erfahrungen der letzten Wochen gestärkt herausgeht. „Wenn die Jungs diese Dinge nicht erleben, können sie in der Arena nicht bestehen. Insofern sehe ich das im Moment erst mal positiv. Aber ich war natürlich auch froh, dass wir das Tor noch gemacht haben. Nach dem Tor konnte man merken, wie viel Last da von den Jungs abgefallen ist“, gab Elgert zu.
Duisburgs Trainer Engin Vural dagegen war unglücklich darüber, dass sein Team den schon fast sicher geglaubten Zähler in Gelsenkirchen doch noch liegen lassen musste. „Ich musste die Jungs in der Kabine erst mal wieder aufrichten“, sagte Engin. „Wenn du so stark dagegen hältst und den Punkt fast schon sicher hast, ist das doppelt bitter.“