Es war ein seltenes und fast schon ungewöhnliches Ereignis für die Mannschaft von Trainer Damian Apfeld, der nach dem ersten Erfolg nach zuvor sieben sieglosen und sechs torlosen Ligaspielen gegenüber dieser Redaktion keine Auskunft über das Spiel geben wollte. Erst unter der Woche wurde bekannt, dass Apfeld unabhängig vom Ausgang der laufenden Spielzeit auch in der kommenden Saison weiter für die A-Jugend von Rot-Weiss Essen zuständig sein wird.
Der Wertschätzung der RWE-Verantwortlichen um Sportdirektor Jürgen Lucas ließ Apfeld bereits am Sonntag Taten folgen. „Ich sehe es als zusätzlichen Ansporn für die anstehenden Aufgaben“, sagte der Trainer nach Bekanntwerden seiner Vertragsverlängerung. Gesagt, getan: RWE hat die lange Negativserie beenden können. Um eine Trendwende herbeizuführen und in den letzten noch ausstehenden fünf Ligaspielen tatsächlich noch den Klassenerhalt zu schaffen, zählen weiterhin nur Siege. Dafür müssen die Essener alles in die Waagschale werfen, so viel steht fest.
RWE braucht Kampf, Leidenschaft und Teamgeist
Die Qualität im Kader des Aufsteigers ist nicht mit der aus Köln, Dortmund, Schalke oder Bochum zu vergleichen. RWE muss auf andere Tugenden setzten: Kampf, Leidenschaft und Teamgeist. Die Leistung gegen den MSV glich definitiv nicht der eines Absteigers. Im Gegenteil: Das Gesicht der Mannschaft war ein ganz anderes, als noch in den Spielen zuvor. Vieles klappte, aus der eigenen Stärke nach Standards konnte Essen Kapital schlagen. Das Offensivquartett um Kapitän und Toptorjäger Alkan Tals, den schnellen Clinton Asare sowie die Stürmer Enes Bilgin und Luis Bukvasevic, der am Sonntag das goldene Tor erzielte, harmonierte über weite Strecken des Spiels.
Damian Apfeld hat den Status eines emotionalen Trainers. „Das ist RWE“, demonstrierte der extrovertierte Trainer den großen Zusammenhalt im Mannschaftskreis nach dem Spiel. Mit einem lauten Jubelschrei war dem Trainer die Erleichterung gänzlich anzumerken. Zurecht: Es war ein Auftritt, der definitiv Mut macht. Denn schon am kommenden Sonntag steht für Apfeld und Co. der nächste Abstiegskrimi vor der Tür. Dann nämlich sind die Rot-Weissen zu Gast bei Preußen Münster – ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf, der nur drei Punkte vor RWE liegt.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll
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