„Das Spiel am Samstag wird richtungsweisend sein“, sagt Trainer Damian Apfeld im Gespräch mit dieser Redaktion. Damit meinte er nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Art und Weise, wie sich seine Mannschaft präsentiert. „In letzter Zeit haben wir unfassbare Personalprobleme. Uns fehlen permanent zehn bis zwölf Spieler. Im Pokalspiel gegen Wuppertal konnten wir nichtmal alle vier Wechsel vollziehen, weil wir nur drei Feldspieler auf der Bank hatten. Wenn jede Woche sieben Stammspieler fehlen, bist du einfach nicht konkurrenzfähig“, klagt Apfeld.
Personalsituation bessert sich gegen Mönchengladbach etwas
Zum Duell mit den Fohlen kommen allerdings drei Stammspieler zurück in den Kader, was Apfeld positiv stimmte. „Die müssen sich zwar wieder integrieren, bringen aber natürlich eine ganz andere Qualität mit. In Mönchengladbach geht es um die Art und Weise, wie wir uns präsentieren. Wir brauchen die totale Entschlossenheit und müssen gierig sein, unsere Chancen zu nutzen. Man soll merken, dass bei uns eine Menge passiert“, erklärt der 32-Jährige.
Für den kommenden Samstag warnt er vor der Angriffsreihe des Gegners. „Mönchengladbach hat ein tolles Offensivpotenzial und ist bekannt für seine technisch starken Spieler. Es wird auf die Zweikämpfe ankommen. Wir dürfen den Gladbachern keine Räume bieten, damit sie ihr Potenzial nicht ausspielen können.“
Möglicher Abstieg ist eingeplant
Mit einem Sieg könnten die Essener den Abstand zu Alemannia Aachen bis auf einen und auf Rot-Weiß Oberhausen bis auf zwei Punkte verkürzen. Die belegen die ersten Nichtabstiegsplätze, auf die auch RWE gerne klettern möchte. Sollte es bis zum Saisonende aber nicht reichen und Apfelds Mannschaft tatsächlich den Gang in die Niederrheinliga antreten müssen, wäre das auch nicht der Super-Gau, wie der Trainer versichert. „Mit dem Thema Klassenerhalt beschäftigen wir uns natürlich schon seit der Vorbereitung. Es gibt Spieler, die den U19-Bereich in Richtung Senioren verlassen, andere kommen aus der U17 hoch. Wir werden im August auf jeden Fall wieder an den Start gehen. Noch sind aber 21 Punkte zu vergeben, es ist zu früh, um schon vom Abstieg zu sprechen“, sagt Apfeld kämpferisch.
Mit Blick auf die Essener U17-Mannschaft, der auf dem vorletzten Platz satte neun Punkte zum rettenden Ufer fehlen und der damit ebenfalls der Abstieg droht, verwies Apfeld auch auf die finanziellen Mittel. „Seit es die Junioren-Bundesliga gibt, ist es für uns immer ein auf und ab. Das ist völlig normal, wir sind finanziell eben nicht so gut aufgestellt wie die Bundesligisten Dortmund, Köln oder Schalke. In Sachen Nachwuchsleistungszentrum sind wir nicht auf einem Level.“
Autor: Tizian Canizales