Dennoch wollte BVB-Trainer Benjamin Hoffmann vor allem eines vermeiden: „Ich möchte nicht, dass wir uns in eine Favoritenrolle drängen lassen. Denn auch, wenn die Ergebnisse bisher deutlich für uns sprechen, so haben wir dennoch einige Baustellen, an denen wir arbeiten müssen.“
Das zeigte sich auch im Spiel gegen die bisher punkt- und torlosen Oberhausener: Zwar führte Dortmunds Top-Torschütze Emre Aydinel die Hausherren mit einem Doppelschlag (53., 83.) zum Sieg, die erste Halbzeit bereitete dem Dortmunder Trainer allerdings Magenschmerzen.
Die rot-weißen Gäste präsentierten sich nicht wie ein Liga-Schlusslicht, sondern gingen von Beginn an dominant in die Partie: „Das hat uns schon verunsichert, wir waren nicht griffig genug“, muss Hoffmann die Taktik seines Trainerkollegen Dimitrios Pappas loben. So blieben auch die Torchancen in Durchgang eins weitestgehend aus. In der Halbzeit appellierte der BVB-Trainer dann an die Mentalität seiner Schützlinge: „Das haben sie allesamt gut aufgenommen.“
Zusätzlich führte in der zweiten Spielhälfte eine taktische Umstellung dazu, dass die Oberhausener fortan mit Problemen zu kämpfen hatten: Die Hausherren konzentrierten sich verstärkt auf ihre Flügelspieler, die die RWO-Abwehr nun in Bedrängnis brachten. Mit Erfolg. „Da haben wir einfach viel zu spät reagiert“, musste Oberhausens Trainer Pappas nach der Partie eingestehen. Auch eine Rote Karte gegen Dortmunds Tobias Mißner (85.), der seinen Gegenspieler am Kopf traf, brachte keine Veränderung in das Spielbild: Die Borussia präsentierte sich als souveräner Tabellenführer und bestätigte damit wieder einmal die momentane Topform.
Ganz abheben will Trainer Hoffmann aber dennoch nicht: „Wir müssen wachsam bleiben. Die nächsten Spiele werden allesamt als eine Herausforderung gesehen und dann wird sich zeigen, wohin der Weg für uns noch gehen kann. Patzer können wir uns nicht erlauben, sonst geht das ganz schnell mal böse aus.“
Gegen Schlusslicht Oberhausen blieben die Fehler der ersten Hälfte hingegen unbestraft: „Wenn man unten steht kommt auch noch das Pech hinzu“, gestand ein resignierter Pappas nach der Partie ein. Für die Kleeblätter geht nun die Kampf im Tabellenkeller weiter: „Das werden keine einfachen Wochen für uns“, prognostiziert Pappas den weiteren Saisonverlauf.
Autor: Linda Sonnenberg