Sie haben richtig gelesen: in der A-Nationalmannschaft. Ein ungewöhnlicher Weg für einen jungen Spieler, erst in der Männerauswahl zu debütieren und dann im Seniorenfußball. Dementsprechend freudestrahlend berichtet Biade über seine Nominierung: "Das ist natürlich ein Riesending für mich, denn es ist der Traum eines jeden Jugendlichen, irgendwann einmal für die Nationalmannschaft seines Landes zu debütieren."
Geschafft hat der Kapitän der Düsseldorfer U19 das über die U20 und U21-Teams seines Landes. Dort hat der defensive Mittelfeldspieler offenbar einen so guten Eindruck hinterlassen, dass sich Trainer Florent Ibengé für die Dienste des 18-Jährigen interessierte und nun entschied, ihn zum Afrika-Cup-Qualispiel am 3. Juni gegen Madagaskar zu nominieren. "Ich hab gearbeitet und dann kam noch Glück dazu", erklärt der Deutsch-Kongolese. "Der Trainer der U20 hat mir gesagt, dass ihm meine 'deutsche Art' Fußball zu spielen gefällt. Dann hat er mit dem Trainer der ersten Mannschaft geredet, die haben Leute geschickt und mich dann eingeladen. Ich bin natürlich mega erfreut, dass es jetzt so gelaufen ist."
Schließlich hat er nun die Möglichkeit neben seinen Idolen wie Cedric Bakambu vom FC Villareal oder Yannick Bolasi von Chrystal Palace aufzulaufen. "Das wird wahnsinnig, die Leute kennenzulernen und mit denen zu sprechen. Außerdem kann ich mir von denen noch einiges abschauen." Allerdings geht Biade in der Zeit bis dahin in Vorleistung und wird noch härter an sich arbeiten. Biade: "Ich muss noch einiges dazulernen und werde auch an meiner Fitness arbeiten. Ich muss zusehen, dass ich dort nicht kollabiere. Ich will dort einen bleibenden Eindruck hinterlassen."
Der gebürtige Siegburger hätte zwar auch für Deutschland auflaufen können - Biade besitzt sowohl den Kongolesischen, als auch den Deutschen Pass - seine Entscheidung für das Heimatland seiner Mutter zu spielen stand allerdings schon früh fest: "Ich war noch nie da, spreche aber Lingala und Französisch. Ich kenne bisher nur Deutschland und habe auch so ein bisschen Sehnsucht nach Afrika. Ich will unbedingt wissen, wie das da ist und habe bereits Videos gesehen, wie die Leute da ausrasten, wenn die Mannschaft gewinnt."
Und wer weiß, vielleicht öffnet sich für ihn durch die Nationalmannschaft auch die Tür für den Seniorenvereinsfußball. Noch hat Biade keinen Profivertrag unterschrieben, bietet sich mit seinen Leistungen in der U19 allerdings immer wieder dafür an. "Ich hoffe, dass ich die da oben auf mich aufmerksam gemacht habe. Mein Ziel ist es mit aller Macht da oben reinzukommen und irgendwann einmal Bundesliga zu spielen. Ich muss und werde weiter Gas geben, der Rest kommt von alleine." Unter dem ehemaligen Coach Frank Kramer durfte er für die Fortunen bereits ein Freundschaftsspiel in der Ersten absolvieren.