Einen kurzen Moment lang verliert Wilms das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, hat er viel Wut in sich. 45 Minuten nach Spielschluss stürmt er Richtung Fortuna-Mannschaftsbus, der zur Abfahrt bereit ist, schubst Suker weg und schreit laut Aussage der Düsseldorfer: „Ihr Fortuna-Schweine, kommt raus.“ Der Bus fährt. Schiedsrichter Patrick Schult aus Hamburg verteilt an Aydin und Ak Rote Karten, er verfasst einen Sonderbericht.
Bis zum Dienstagnachmittag reichen beide Klubs ihre Stellungnahme beim DFB ein. Aydin und Ak trainieren in dieser Woche nicht mit. Aydin besitzt einen Zweijahresvertrag für die Reserve, Aks Kontrakt läuft am 30. Juni aus. Beide haben sich vermutlich einiges verbaut. „Ich bin bereit, die Konsequenzen für mein Handeln zu tragen. Ich weiß, dass es falsch war“, sagt Aydin. Und auch Ak erklärt: „Das Ganze tut mir unheimlich leid.“
Bereits am Montag entschuldigen sich die beiden telefonisch bei Ahlens Jugendgeschäftsführer Udo Zambo. „Ich weiß nicht, wie ernst ihnen das war, denn sie haben direkt nach Ausflüchten gesucht. Es fühlt sich an, als ob sie Alessios Schuss nur vorschieben würden“, sagt Zambo, der auch seine eigene Rolle kritisch sieht: „Ich habe mich immer wieder gefragt, warum ich nicht die Polizei gerufen habe.“
Das Schlusswort gehört Suker, dem „die Geschichte ziemlich im Magen“, liegt: „Es gibt nicht zwei Täter und ein Opfer, sondern drei Täter.“