Zu lachen hat der 61-Jährige ansonsten nicht allzu viel. Aserbaidschan ist auch unter Vogts in der von Deutschland angeführten WM-Qualifikationsgruppe vier nicht mehr als ein Punktelieferant. Nach nur einem Punkt aus drei Spielen läuft anstelle des vom Verband vorgetragenen Wunsches einer WM-Teilnahme alles auf einen Zweikampf mit Fußball-Zwerg Liechtenstein um die Rote Laterne des Tabellenletzten hinaus.
Wie schon beim 0:1 in Wales ging die Mauer-Taktik von Vogts auch in Helsinki nicht ganz auf. "Wir wollten dicht machen, das ist uns auch ganz gut gelungen. Wir müssen aus unseren wenigen Chancen aber auch mal ein Tor machen", haderte der frühere Bundestrainer. 61 Minuten stand die Null, dann brachte ein Elfmeter-Tor des Hannoveraner Bundesligaprofis Mikael Forssell Aserbaidschan auf die Verliererstraße.
"Ich weiß nicht, ob der Elfmeter berechtigt war, aber das 1:0 geht in Ordnung. Finnland war die klar bessere Mannschaft", sagte Vogts. Mühsame Aufbau-Arbeit ist für "Weltenbummler" Vogts angesagt, von Träumereien will er jedenfalls nichts mehr wissen. "Ich muss hier von ganz unten anfangen. Hier fehlt das profihafte Verhalten. Das fängt bei den Trainern an. Die habe ich alle durchchecken lassen und was da fehlt, ist erschreckend", sagte Vogts, der die früheren Bundesligaspieler Uli Stein und Olaf Janßen als Assistenten mitgebracht hat, in der Bild am Sonntag.
Bis zum nächsten WM-Qualifikationsspiel im kommenden Jahr kann Vogts nun in zwei Länderspielen gegen Bahrain (15. Oktober) und Lettland (19. November) nochmal den Ernstfall proben. Das erste Prestigeduell gegen Deutschland steht am 12. August 2009 auf dem Programm.