Der Milan-Manager befindet sich auf einer Linie mit dem europäischen Verband UEFA, der verschuldete Klubs zu europäischen Wettbewerben nicht zulassen will. "Grundsätzlich ist die UEFA-Einstellung richtig, doch man muss klären, was man mit Schulden meint. In England erwirtschaftet die Premier League fast doppelt so viel wie die Serie A. Viele italienische Klubs wollen neue Stadien bauen und haben sich deswegen verschuldet", so Galliani. Laut einer jüngst veröffentlichten Analyse kassieren die italienischen Erstligisten von ihren Hauptsponsoren im Schnitt 3,9 Millionen Euro pro Jahr.
Kürzungen würden die Bilanzen der Vereine schwer belasten. Besonders die Autobranche ist unter den Sponsoren stark vertreten, und hier melden die Hersteller massive Auftragsrückgänge. Auch die Aktienkurse von Hauptaktionären wie Fiat für Juventus oder die Mailänder Mediengesellschaft Mediaset von Premierminister Silvio Berlusconi für Milan befinden sich im Tiefflug. Bei den Spielergehältern wollen nun vor allem kleinere Vereine sparen.
Einige Zweitligisten wollen diese nur zum Teil zahlen, weil sie vom Konkurs bedroht sind. Sie warten auf den Solidaritätsbeitrag von 65 Millionen Euro, die sie laut einem in dieser Woche getroffenen Abkommen von der Serie A erhalten sollen. Mehreren verschuldeten Zweitligisten droht sogar der Lizenzentzug.