Nach dem Verlust der Regierungsverantwortung will Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi beim italienischen Spitzenklub AC Mailand schon in Kürze wieder das Präsidenten-Amt übernehmen. "In einigen Tagen wird Milan einen neuen Präsidenten haben, nämlich mich, weil sich die Frage eines Interessenkonfliktes nun nicht mehr stellt", verkündete der gerade nach fünf Jahren als Regierungschef vom früheren EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi abgelöste Medien-Mogul in einer italienischen Fernsehsendung.
Kurz nach seinem Amtsantritt als Ministerpräsident 2001 hatte Berlusconi sein Fußball-Amt ruhen lassen, um Spekuklationen über eine Verquickung von Landes- und Vereinsinteressen vorzubeugen. Seitdem trägt Milans "Vize" und Liga-Chef Adriano Galliani, der momentan im Zuge des Fußball-Skandals auf dem Apennin im Zwielicht steht, die Verantwortung bei den Lombarden.
Berlusconi war bei Milan 1986 an die Spitze getreten und rettete die "Rossoneri" vor dem Bankrott. In der Folgezeit gewann der Verein unter Berlusconis Führung viermal die Champions League, zweimal den Weltpokal, dreimal den europäischen Supercup sowie auf nationaler Ebene sieben Meisterschaften und einmal den Pokal.