Der französische Fußball-Verband (FFF) steht vor schwierigen Zeiten: Nachdem die Verantwortlichen schon im letzten Jahr einen Vier-Jahres-Vertrag mit dem Vermarkter Sportfive abgeschlossen hatten, kam jetzt ans Licht, dass der Kontrakt ungültig ist. Nach Angaben der Zeitschrift L'Equipe besteht keine Gültigkeit, weil es keine Ausschreibung gegeben hatte. Sollte mit Sportfive keine Einigung erzielt werden können, droht dem Verband durch den Verlust von 10 Millionen Euro ein Finanzchaos.
Ex-Verbands-Präsident Claude Simonet, der erst im vergangenen Monat durch Jean-Claude Escalettes ersetzt wurde, hatte den Kontrakt mit Sportfive sieben Monate vor seinem Amtsende unterschrieben. Der Vertrag beinhaltet die TV- und Vermarktungsrechte für das Nationalteam sowie den französischen Pokal von 2006 bis 2010. Sollte das Gericht die Ungültigkeit des Vertrages bestätigen, muss der FFF die 10 Millionen Euro zurückzahlen. Den Verband belasten derzeit schon Verbindlichkeiten von 2,6 Millionen Euro.
Die vorherigen beiden ähnlich gelagerten Verträge für 1994 bis 1998 bzw. 1998 bis 2002 waren bereits im Mai 2004 von einem französischen Gericht annulliert worden. Gegen das Urteil legte der Verband Berufung ein. Sollte der erstinstanzliche Entscheid allerdings bestätigt werden, müsste auch hier eine Rückzahlung der Gelder erfolgen.