Der Ausweg aus der Schuldenfalle soll beim AS Rom durch den Verkauf des Klubs gefunden werden. Aus diesem Grund bietet Präsident Franco Sensi den dreimaligen italienischen Meister für 450 Millionen Euro an. 200 Millionen Euro will der Erdölmagnat selbst einstecken. Der Rest soll beim aktuellen Tabellenführer der Serie A zur Eindämmung des Schuldenbergs dienen, das der Verein nach dem Titelgewinn im Jahr 2001 angesammelt hat. Das berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica".
"Ich habe es satt, jährlich 50 Millionen Euro in den Klub stecken zu müssen", erklärte Sensi, der mit der Zahlung der Gehälter seiner Spieler fünf Monate in Verzug geraten ist. Der 77-Jährige hofft, seine Karriere als Klubchef mit einem neuen Meistertitel abzuschließen. Der Traditionsverein ist seit Sonntag neuer Spitzenreiter vor dem punktgleichen AC Mailand.
Sensi plant Rückzug aus Altersgründen
Sensi, der sich auch aus Altersgründen von seinem Klub trennen will, wird wahrscheinlich einen 20-prozentigen Anteil an der Roma behalten und den Posten des Ehrenpräsidenten übernehmen. Als neuer Besitzer des Klubs, den Sensi seit zehn Jahren leitet, ist die römische Bauunternehmer-Familie Toti im Gespräch.
Die Brüder Pierluigi und Claudio Toti besitzen eine renommierte Baugesellschaft, die über die finanziellen Mittel zur Eindämmung des hohen Defizits des Klubs verfügen würde, berichtete die Tageszeitung. Auch die römische Bank Capitalia, die bereits Beteiligungen an Lazio Rom und Perugia Calcio hält, könnte als gewichtiger Aktionär bei AS Rom einsteigen.
"Wir alle vertrauen Sensi"
Trainer Fabio Capello erklärte sich zuversichtlich, dass Sensi den Klub zuverlässigen Händen anvertrauen werde. "Die Brüder Toti sind talentierte Unternehmer, sie haben ein Wirtschaftsimperium aufgebaut. Ich bin sicher, dass sie als neue Besitzer das Beste tun würden, um eine Mannschaft zu verbessern, die ohnehin schon optimal ist", sagte Capello, dessen Trainervertrag in einem Jahr ausläuft: "Wir alle vertrauen Sensi. Er hat uns versprochen, dass er die finanziellen Probleme des Klubs lösen wird."