Gerhard Mayer-Vorfelder blickt realistisch auf die Chancen der deutschen Kicker bei der WM im eigenen Land: Der DFB-Präsident würde auch bei einem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale zufrieden sein: "Natürlich wäre es am schönsten, wenn Deutschland Weltmeister wird. Aber ich habe einen anderen Maßstab. Wenn wir im Viertelfinale ausscheiden und gut gespielt haben, ist das keine Katastrophe. Wenn das Nationalteam zu den besten acht Mannschaften der Welt gehört, was will man mehr?", sagt der 73-Jährige in einem Interview mit der Berliner Morgenpost/Die Welt.
Klinsmann muss für Teamgeist sorgen
Bundestrainer Jürgen Klinsmann müsse jetzt sein positives Denken auf die Mannschaft übertragen und für Teamgeist sorgen: "Wenn der stimmt, dann können sie weit kommen", zeigte sich der Multi-Funktionär optimistisch.
Die deutsche Auswahl bezeichnete "MV" als "Nationalmannschaft der IT-Generation": "Mir wird zuviel betont, dass so viele Junge dabei sind. Wir haben eine Vielzahl gestandener Profis im Kader. Es ist Jürgen Klinsmanns Verdienst, dass er einen Umbruch eingeleitet hat. Aber das ist keine Minderjährigen-Auswahl. Es ist eher eine Nationalmannschaft der IT-Generation." Das zeige sich daran, dass die Spieler mit dem Bundestrainer gern auch per E-Mail kommunizieren: "Dieses Jungs wollen das, sie haben Spaß daran."
Der ehemalige baden-württembergische Kultus- und Finanzminister will die WM vier Monate nach einer Herz-Operation "intensiv genießen." Der Eingriff habe ihm vor Augen geführt, "dass ich keine 50 Jahre mehr zu leben habe". Und so lange werde Deutschland wohl keine WM mehr ausrichten.