Als erster Spieler hat sich nun auch Kapitän Oliver Kahn zum Rücktritt von DFB-Teamchef Rudi Völler geäußert. "Ich denke zu Ottmar Hitzfeld gibt es keine Alternative. Er ist der Trainer mit den größten Erfolgen und einer unglaublichen Reputation. Es gibt keinen Besseren", sagte der 35 Jahre alte Nationaltorhüter über seinen ehemaligen Vereinstrainer in der tz (Freitagausgabe).
Kahn hält es allerdings für falsch, dass Völler zurücktrat, um den Weg frei zu machen für einen vom EM-Aus unbelasteten Neubeginn zwei Jahre vor der WM im eigenen Land. "Rudi Völler hat mit dieser Mannschaft die Vizeweltmeisterschaft geschafft. Und ich glaube, gerade durch die Euphorie im Vorfeld der WM im eigenen Lande hätte sich die Stimmung bestimmt gedreht. Doch Rudi Völler ist ein Mann, der seinen Weg konsequent geht. Darum zog er seine Entscheidung durch." Vom Rücktritt selbst sei er "total überrascht" worden: "Als Rudi mich angerufen hat, lag ich noch im Bett."
Kahn will bis 2006 weitermachen
Dem neuen Bundestrainer will Kahn auf jeden Fall bis 2006 zur Verfügung stehen. "Die WM ist jetzt für mich wie für alle das großes Ziel. Darum muss es auch trotz des bitteren Ausscheidens weiter gehen", sagte der Torhüter, der aus der Euro in Portugal zumindest eine positive persönliche Bilanz zieht: "Für mich war wichtig zu beweisen, dass ich weiter zu den besten Torhütern der Welt gehöre. Das habe ich bestätigt. Ich habe gezeigt, dass man sich auf mich verlassen kann und Fehler im letzten Jahr eine einmalige Angelegenheit war. In der nächsten Saison will ich auf diesem Niveau weiterspielen."