Durch das 4:1 in der Gruppe A bei Juventus Turin erreichte der FCB damit in der Champions League doch noch sein Minimalziel Achtelfinale.
Dauerläufer Olic (52.) sowie Elfmeterspezialist Butt (30.) führten nach dem frühen 0:1 durch David Trezeguet (19.) die Wende herbei, Nationalstürmer Gomez (83.) und Timoschtschuk (90.+1) machten alles klar. Die Auslosung für die K.o.-Runde, in der den Bayern als Gruppenzweiter hinter Girondins Bordeaux ein schwerer Brocken droht, findet am 18. Dezember in Nyon statt. Doch zunächst einmal überwog bei den Bayern die Freude, das zweite Vorrundenaus in der Königsklasse nach 2002/2003 und den Gang in die ungeliebte Europa League gerade noch verhindert zu haben. "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und alles gegeben. Wir haben auf unsere Chance gewartet und im richtigen Moment zugeschlagen", sagte Innenverteidiger Daniel van Buyten.
Der vierte Pflichtspielsieg in Serie und der erste Bayern-Sieg in Turin festigt auch die Position des lange Zeit umstrittenen Trainers Louis van Gaal. Ein ganz schwaches Juventus muss dagegen als Gruppendritter den bitteren Gang in die Europa League antreten. Für die "alte Dame" war das 1:3 gegen die Bayern die erste Heimniederlage in der Königsklasse seit dem 0:1 gegen Deportivo La Coruna am 9. März 2004. Anschließend war der italienische Rekordmeister 16 Mal in Folge unbesiegt geblieben. Die Gastgeber waren vor 27.044 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion überraschend in Führung gegangen.
Begünstigt wurde das 1:0 allerdings durch einen kapitalen Abspielfehler von Martin Demichelis. Die Bayern wurden in der 30. Minute für ihre Bemühungen belohnt: Nach einem Foul von Martin Caceres am starken Olic präsentierte sich Butt einmal mehr als sicherer Elfmeterschütze. Der 35-Jährige verwandelte gegen Gianluigi Buffon zu seinem dritten Treffer gegen Juve in seinem 50. Champions-League-Spiel. Olic staubte beim Siegtreffer nach einem Kopfball von Daniel van Buyten ab. Die Münchner, die zum vierten Mal in Folge mit derselben Elf antraten, waren von Beginn an die deutlich engagiertere und bessere Mannschaft. Sie hatten auch ein deutliches Chancenplus. Bereits in der 5. Minute traf Bastian Schweinsteiger in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig. Sieben Minuten später traf Olic bei einem Kopfball nach Flanke von Kapitän Mark van Bommel den Pfosten. Juve agierte äußerst nachlässig.
Die "alte Dame" gewährte den Münchnern im Mittelfeld erstaunlich viel Raum. Auch bei den seltenen Angriffen wirkte der Gastgeber unkonzentriert. Umso überraschender fiel dann auch die Führung für Juve. Einen schlampigen Pass von Demichelis fing Claudio Marchisio ab. Er flankte auf Trezeguet, der volley von der Strafraumgrenze traf. Butt hatte keine Abwehrchance. Die Bayern zeigten sich aber keineswegs geschockt und hatten weiter Vorteile. Nach dem Ausgleich durch Butt vergab Mario Gomez zwei Minuten später freistehend. Zudem scheiterte Schweinsteiger (42.) bei einem Schuss am nicht immer sicher wirkenden Buffon, dessen Einsatz wegen einer Knieverletzung lange Zeit fraglich war.
Um etwas mehr Stabilität ins Spiel seiner Mannschaft zu bekommen, reagierte Juve-Coach Ciro Ferrara nach dem Wechsel. Für Kapitän Alessandro del Piero brachte er den wesentlich defensiver ausgerichteten Ex-Schalker Christian Poulsen. Eine Maßnahme, die aber kaum fruchtete, denn kurz nach dem Wechsel gelang den Bayern der verdiente Führungstreffer. Der frühere Welttorhüter Buffon ließ einen Kopfball von Daniel van Buyten abprallen, Olic war zur Stelle. Erst in der Schlussphase übernahm Juve die Initiative, bis dahin hatten die Bayern ein Eckballverhältnis von 10:0 erreicht. Doch die Tore fielen auf der anderen Seite.