Der Abwehrspieler des VfL Bochum erzielte beim 1:0 (0:0) im Entscheidungsspiel um die Qualfikation für die Endrunde im kommenden Jahr in Südafrika gegen Ägypten in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum den Siegtreffer der Algerier.
Yahia traf in dem brisanten Duell, das nach den skandalösen Vorfällen aus dem Gruppenspiel zwischen beiden Teams am vergangenen Samstag von 15.000 Polizisten gesichert wurde, in der 40. Minute mit einem fulminanten Schuss aus spitzem Winkel unter die Latte. Über Krawalle wurde zunächst nichts bekannt, im Stadion hatten die Sicherheitskräfte die Lage unter Kontrolle. Vor 35.000 Zuschauern lieferten sich beide Teams ein hitziges Duell. Schiedsrichter Eddy Maillet von den Seychellen behielt aber bei den zahlreichen, teils überhart geführten Zweikämpfen die Übersicht.
Der algerische Nationalspieler Rafik Saifi präsentiert den Stein, der den Mannschaftsbus traf (Foto: Canal +).
Ägypten hatte zunächst Vorteile, bei der größten Chance des Teams von Trainer Hassan Shehata durch Ahmed El Muhammadi (34.) war Algeriens Torwart Faouzi Chaouchi auf dem Posten. Neben Torschütze Yahia spielte auch Karim Ziani vom deutschen Meister VfL Wolfsburg bei Algerien von Beginn an. Karim Matmour (Borussia Mönchengladbach) kam erst in der 58. Minute ins Spiel. Auf ägyptischer Seite wurde Mohammed Zidan mit Anpfiff der zweiten Halbzeit eingewechselt, und mit dem Stürmer von Borussia Dortmund drängte Ägypten auf den Ausgleich - allerdings vergeblich.
Das Entscheidungsspiel war nötig geworden, nachdem beide Teams durch den 2:0-Sieg Ägyptens am vergangenen Samstag in Kairo in der Abschlusstabelle der Qualifikationsgruppe dieselbe Punktzahl und Tordifferenz aufgewiesen hatten. Nach dem zweiten Tor der Ägypter in der 95. Minute war die Situation eskaliert. Die Scheiben des algerischen Mannschaftsbusses wurden mit Steinen eingeworfen, in Algerien überfielen Jugendliche als Racheakt von Ägyptern bewohnte Häuser. "Ich habe wichtige Spiele absolviert, manchmal war die Stimmung bei Auswärtsspielen aggressiv. Aber das Gefühl, dass man uns töten will, habe ich noch nie vorher gehabt", sagte Yahia.
Die FIFA appellierte in einer offiziellen Verlautbarung an die Fairness aller Beteiligten. Dennoch sagte Matmour vor dem Spiel: "Das ist kein Fußball, das ist Krieg." Nur 35.000 Fans durften das Spiel in der 41.000 Zuschauer fassenden Al-Merreikh-Arena verfolgen, die Polizei trennte beide Fangruppen schon Stunden vor dem Spiel.