Die SGS Essen bleibt in der Erfolgsspur und gewinnt auch gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:1.
Vor 1452 Zuschauern im Stadion an der Hafenstraße sorgten zwei ganz späte Tore von Beke Sterner und Natasha Kowalski für den umjubelten Heimsieg.
Solch eine Dramatik war zu Beginn der Partie noch bei Weitem nicht abzusehen. Beide Mannschaften waren zunächst darauf bedacht, Fehler zu vermeiden und hinten sicher zu stehen. Dies gelang auch zu großen Teilen und so entwickelte sich eine Partie ohne wirkliche Höhepunkte.
Hoffenheim war zwar nach ruhenden Bällen gefährlich, doch die SGS-Abwehr hielt Stand und kurz vor der Pause hatte Ramona Maier dann nach schöner Vorarbeit von Natasha Kowalski die Chance zum Führungstreffer, setzte den Schuss aber ein paar Zentimeter zu hoch an.
"Ich finde, in der ersten Halbzeit haben wir es schon gut gelöst, weil wir taktisch sehr diszipliniert gespielt haben", befand SGS-Trainer Markus Högner im Anschluss an die Partie.
In der zweiten Hälfte machte die TSG dann aber ordentlich Druck und zwang die Essenerinnen immer mehr zu Fehlern in der Hintermannschaft. Schon kurz nach Wiederbeginn musste Sophia Winkler sich im eins gegen eins mit Hoffenheims Gia Corley beweisen, konnte das Duell aber für sich entscheiden. 20 Minuten später war dann aber auch die SGS-Torhüterin machtlos, als die Gäste eine Flanke in den Strafraum brachten, die Laura Pucks unglücklich ins eigene Tor stocherte.
Kurz darauf hätte die TSG die Partie entscheiden können, doch erneut parierte Winkler – dieses Mal gegen Jill Janssens – herausragend und auch der Nachschuss wurde von der Essener Defensive spektakulär entschärft.
"Das war für mich die spielentscheidende Situation", meinte Högner, denn im Anschluss daran fasste seine Mannschaft neuen Mut und kam in der 88. Minute nach einer Ecke durch Beke Sterner zum Ausgleich.
Nun war die SGS so richtig angezündet und spielte voll auf Sieg. Kassandra Potsi ging in Strafraum in eines ihrer unnachahmlichen Dribblings und holte einen Elfmeter heraus, den Natasha Kowalski eiskalt und nervenstark links unten verwandelte.
"Die Mannschaft hat sich toll zurückgekämpft“, freute sich der SGS-Coach, der noch ein Sonderlob für seine junge Einwechselspielerin parat hatte. "In den ersten Dribblings hat sie den Ball noch verloren, aber sie ist immer drangeblieben. Dann in dieser entscheidenden Szene mit 16 Jahren den Elfmeter herauszuholen, ist schon Extraklasse."
Durch den Sieg über die TSG springt die SGS nun in der Tabelle an Bayer Leverkusen vorbei auf Platz fünf und ist seit mittlerweile fünf Bundesligaspielen unbesiegt. "Es war ein glücklicher Sieg für uns", gab Högner zu. "Aber wir sind natürlich sehr zufrieden, dass wir gegen so einen Gegner, der auch andere Ambitionen hat als wir, gewinnen konnten."
Nun steht zunächst wieder eine Pause in der Bundesliga an. Die SGS bestreitet am kommenden Freitag ein Testspiel, bevor es am 5. Mai in der Liga in Freiburg weitergeht.