Einmal mehr in Torlaune haben sich die deutschen Welt- und Europameisterinnen zum Abschluss des Fußballjahres präsentiert. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) feierte im letzten Länderspiel 2006 beim 6:3 (3:0) gegen Japan ein Schützenfest und kann mit der tollen Bilanz von zwölf Siegen bei nur einer Pleite im Rücken selbstbewusst in Richtung WM 2007 blicken. Gleichzeitig bescherte das Team von Trainerin Silvia Neid seiner Spielführerin Birgit Prinz ein geglücktes Jubiläumsspiel: Die dreimalige Weltfußballerin lief in Karlsruhe zum 155. Mal im DFB-Trikot auf und avancierte damit zur alleinigen DFB-Rekordnationalspielerin.
Neid war trotz einiger Löcher in der Abwehr mit ihrer Mannschaft zufrieden. "Ich bin sehr glücklich, das war ein optimales Spiel für die Zuschauer. In der zweiten Halbzeit waren wir etwas unkonzentriert. Dennoch war es ein guter Abschluss eines tollen Jahres", meinte die frühere Nationalspielerin. 101. Länderspieltor für Birgit Prinz
Prinz (1. FFC Frankfurt), die nun ein Spiel mehr als Bettina Wiegmann absolviert hat und gleichzeitig Rekordtorschützin der deutschen Elf ist, erzielte zudem ihr 101. Länderspiel-Tor (22.). Ihre Frankfurter Teamkollegin Petra Wimbersky (9. und 62.), Celia Okoyino da Mbabi (SC Bad Neuenahr/37.), Kerstin Garefrekes (1. FFC Frankfurt/60.) und Conny Pohlers (Turbine Potsdam/76.) markierten bei Gegentreffern durch Shinobo Ohno (54.), Aya Miyama (81.) und Karina Mawuyama (87.) die weiteren Tore gegen die Japanerinnen, die ihr WM-Ticket noch in Play-off-Spielen lösen müssen. Dagegen blieb Kerstin Stegemann (Heike Rheine), die vor der Partie von DFB-Präsident Theo Zwanziger für ihr 150. Länderspiel geehrt wurde, ohne Torerfolg.
Vor 12.318 Zuschauern im Wildparkstadion dominierten die Gastgeber, die ihre einzige Niederlage des Jahres im ersten Länderspiel am 1. März gegen China (0:1) kassiert hatten, von Beginn an die Begegnung. Neids Mannschaft war die verletzungsbedingten Ausfälle von Torhüterin Silke Rottenberg (1. FFC Frankfurt), Sandra Minnert (SC Bad Neuenahr), Martina Müller (VfL Wolfsburg) und der aus Karlsruhe stammenden Lokalmatadorin Renate Lingor (1. FFC Frankfurt) nicht anzumerken.
Schlechte Chancenauswertung in Halbzeit eins
Neben den Treffern von Wimbersky, Prinz und Okoyino da Mbabi hatten die Deutschen, die bereits im Dezember mit Leistungstests in die heiße Phase der Vorbereitung auf die WM in China (10. bis 30. September) starten werden, in der ersten Hälfte noch zahlreiche weitere hochkarätige Tormöglichkeiten. Die mangelhafte Chancenverwertung war vor der Pause allerdings das einzige Manko einer ansonsten drückend überlegenen DFB-Auswahl, die keine ernsthafte Möglichkeit der Gäste zuließ.
Nach dem Seitenwechsel schlichen sich jedoch auch einige Fehler ins Spiel der Deutschen ein, die damit den eigentlich in allen Belangen unterlegenen Japanerinnen die ein oder andere Chance eröffneten. Diese Nachlässigkeiten wurden zwar durch die Gegentreffer der Asiatinnen bestraft, doch Garefrekes und Wimbersky sowie Pohlers sorgten für den deutlichen Erfolg.