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Frankfurt will den Rekord, Duisburg die Revanche
"Wir sprechen ganz klar vom Double"

Frankfurt will den Rekord, Duisburg die Revanche
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Im Endspiel des DFB-Pokals sind die Fußballerinnen des 1. FFC Frankfurt zwar ein Dauergast, doch jubelten zuletzt meist die Gegnerinnen. Nach drei Pleiten in den vergangenen drei Finals wollen die Akteurinnen des fünfmaligen deutschen Meisters heute (16.45 Uhr) im Berliner Olympiastadion gegen den FCR Duisburg endlich wieder den DFB-Pokal gewinnen und mit dem sechsten Triumph zum alleinigen Rekordsieger aufsteigen.

"Nach den drei schmerzhaften Niederlagen wollen wir den Pott endlich zum sechsten Mal nach Frankfurt holen", erklärte FFC-Manager Siegfried Dietrich vor der neunten Finalteilnahme der Hessinnen in Folge. Der sechste Sieg in Berlin wäre für die Frankfurterinnen, die bisher wie der Stadtrivale FSV und der TSV Siegen fünfmal die Trophäe in Empfang nehmen durften, auch praktisch gleichbedeutend mit dem Gewinn des fünften Doubles. Denn zwei Spieltage vor Schluss der Bundesliga-Saison hat der Vizemeister von 2006 fünf Punkte Vorsprung vor dem Verfolger aus Duisburg. "Wir sprechen ganz klar vom Double", sagte Dietrich und ließ keinen Zweifel am Ziel der Frankfurterinnen aufkommen. Angesichts von zwei deutlichen Punktspiel-Erfolgen (6:1 und 3:0) gegen den FCR ist die Zielsetzung des zweimaligen UEFA-Cup-Siegers nicht allzu weit hergeholt. FFC-Spielführerin Renate Lingor mahnt allerdings zur Vorsicht. "Wichtig ist, dass wir unsere zwei Siege in der Bundesliga nicht überbewerten. Ich bin sicher, dass Duisburg alles aus sich herausholen und sich voll in dieses Spiel hängen wird", sagte die Spielmacherin der deutschen Nationalmannschaft.

Doch nicht nur sportlich ist das Vorspiel des Männerfinals der Saisonhöhepunkt für den deutschen Frauen-Fußball. Auch der finanzielle Aspekt spielt eine gewichtige Rolle. "Bei drei bis vier Millionen TV-Zuschauern ist das eine unglaubliche Werbung für uns. Wir erleben Berlin als das wirtschaftlich am erfolgreichsten vermarktete Event", erklärte Dietrich, dessen Verein wie Duisburg 70.000 Euro vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die Finalteilnahme kassiert. Für FCR-Vorstandsboss Ferdinand Seidelt, dessen Klub 1998 den Pokal holte und danach zweimal im Endspiel an Frankfurt scheiterte, sind die Zuwendungen des DFB aber noch nicht ausreichend. "100.000 Euro pro Team wären eine faire Geste. Das Verhältnis von 1:22 im Vergleich zum Männergeld ist nicht mehr angemessen", meinte Seidelt, und teilte noch einen Seitenhieb in Richtung des Branchenführers Frankfurt aus: "Das Geld müsste eigentlich in der Liga verteilt werden, damit die Reichen nicht noch reicher werden und den anderen nach Belieben die Spielerinnen wegkaufen."

Abseits der Rivalität zwischen den beiden Finalisten auf und außerhalb des Spielfelds sowie des Strebens des FFC nach dem Rekord wird das Finale in Berlin zur Bühne einer besonderen Vorstellung: FFC-Abwehrspielerin Tina Wunderlich hat die zurückliegenden acht Finals von der ersten bis zur letzten Minute bestritten und will dieser kaum zu überbietenden Bestleistung weitere 90 oder 120 Minuten hinzufügen.

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