Es ist nicht die Zeit von Jacqueline Klasen. Nachdem sie in der Vorsaison zu den aufstrebenden Talenten der SGS gehörte und den Sprung von der Regionalliga in die Bundesliga ohne Probleme geschafft hatte, hängt sie in dieser Spielzeit ein bisschen durch.
Dabei fing ihre Karriere so vielversprechend an. Nach ihrem Wechsel von Lütgendortmund im Sommer 2011, kam die damals 17-Jährige in Essen direkt in der ersten Partie zum Einsatz und gehörte am vierten Spieltag bereits zur Stammelf. Die Option, dass wenn sie nicht Fuß fassen würde, sie wieder zu ihrem alten Verein zurückgehen könne, zog sie in der Winterpause natürlich nicht. Viel zu gut lief es für die Dortmunderin. Und auch in der Rückrunde zahlte Klasen ihrem Trainer das Vertrauen zurück. Insgesamt zehn Mal stand sie in der Startelf und machte als defensive Mittelfeldspielerin eine gute Figur.
"Jacuqie hängt im Moment durch"
Das sieht jetzt etwas anders aus. Erst drei Mal durfte Klasen von Beginn an ran, zuletzt im Spiel gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende, als die Karriere der 19-Jährigen ihren vorläufigen Tiefpunkt erreichte. Nach gerade einmal 15 Minuten nahm Markus Högner die Linksverteidigerin wieder runter. Zu unzufrieden war er mit der Leistung seines Schützlings. „Die Chance hätte sie nutzen müssen“, erklärt Högner. Nach der Partie habe er sich Klasen noch einmal vorgeknöpft und „sie hat das eingesehen und verstanden.“
Verständnis hat der Coach auch für seine Spielerin. „Sie hängt im Moment mental ein wenig durch“, weiß er. „Aber da muss sie jetzt durch.“ Klasen hat sich nach der letzten Saison mehr erhofft. Doch die Plätze sind vergeben, wie der Trainer zu verstehen gibt. „Sie sucht im Moment ihre Position. Letzte Saison hat sie auf der „Sechs“ sehr gut gespielt, aber da haben sich Mester und Ioannidou festgesetzt. Und hinten rechts spielt Sarah Freutel richtig gut.“
Chance auf Wiedergutmachung
Doch am Sonntag, um 14 Uhr, könnte Klasen ihr Können erneut unter Beweis stellen. Da Sabrina Dörpinghaus, die Klasen in Leverkusen vertreten sollte, gegen Postdam wegen der fünften Gelbe Karte gesperrt ist, ist der Posten links in der Viererkette vakant. Für die Defensivspielerin auch die Möglichkeit, sich aus ihrem Tief zu befreien.