So zumindest bezeichnete Trainer Sven Kahlert den Punktgewinn gegen eine seiner Meinung nach der spielerisch besten Mannschaften der Liga. Und hinter der musste sich der FCR am Ostersonntag keineswegs verstecken. Von Beginn an hielten die Löwinnen mit, kreierten kleinere Möglichkeiten durch unter anderem die wiedergenese Lieke Martens und hielten den Gegner weitestgehend weg vom eigenen Tor. Wobei Kahlert nicht ganz zufrieden war mit seiner Mannschaft. "Wir haben zu leichtfertig die Bälle hergeschenkt", befand er.
Nicht aber in den Schlussminuten der ersten Hälfte, die Kahlert dann auch aufatmen ließen. Nach 41 Minuten spielte sich Barbara Müller auf der rechten Strafraumseite bis zur Torlinie durch, passte geschickt zurück auf Jackie Groenen, die fand Mandy Islacker und die FCR-Torjägerin traf mit ihrem zwölften Saisontreffer zur Duisburger Führung.
Doch das war noch nicht alles. Eine kleine Tiefschlafphase des Gegners nutzten die Gastgeberinnen aus. Nur drei Minuten später nahm Gülhiye Cengiz im 16er ein Zuspiel von Islacker gekonnt an und schoss zum erlösenden 2:0-Pausenstand ein, der nicht unverdient war zu dem Zeitpunkt. "In der Kabine habe ich gesagt, dass das das einzige war, was mir gefallen hat", erklärte Kahlert.
Rückfall in alte Muster
Nach der Pause blieb das Spiel zu nächst einmal unverändert. Die Hausherinnen drängten auf den dritten Treffer, mit dem sie den Sack hätten zumachen können. Ein ums andere Mal spielten sie sich in den Strafraum der Gäste, nur der Abschluss oder das letzte Zuspiel wollten nicht so recht gelingen. Und so kam es, wie es kommen musste. Statt des 3:0 fiel der Treffer zum 2:1-Anschluss - an dem Dolores Silva nicht ganz unbeteiligt war. Das Rückspiel der Innenverteidigerin war dermaßen zu kurz, dass Hasret Kayikci ohne Probleme den Ball vor Meike Kämper erlaufen konnte, die Torhüterin auspielte und einnetzte.
"Danach habe wir kopflos agiert", sah Kahlert seine Mannschaft, die bis dahin wie ausgewechselt wirkte, wieder in alte Muster zurückfallen. "Wir waren stellenweise viel zu hektisch und unüberlegt", erklärte er. Damit machte sich seine Mannschaft das Leben selber schwer und profitierte in der Schlussviertelstunde vor allem davon, dass der SC Freiburg nicht konsequent genug vor dem Tor war. Und so blieb es bei dem - am Ende zwar glücklichen, aber durchaus verdienten 2:1-Sieg der Löwinnen. Das musste auch Gästecoach Milorad Pilipovic anerkennen. "Der Sieg von Duisburg geht voll in Ordnung. Da gibt es nichts zu diskutieren."