Nicole Banecki, seit ein paar Tagen sind Sie im Ruhrgebiet. Wie ist Ihr erster Eindruck?
Es ist ganz schön und grüner als ich es erwartet hätte. Das ist gut, denn ich mag die Natur. In ihr kann ich hervorragend relaxen. Und ich mag die Ruhr und den Rhein. Wasser in der Nähe ist mir wichtig, denn ich gehe manchmal auch ganz gerne Angeln. Zu München ist es aber überhaupt kein Vergleich.
Sie standen auch mit Essen in Kontakt. Wollten Sie unbedingt hier in die Ecke?
Ja, ich wollte durchaus gerne ins Ruhrgebiet. Mandy Islacker, mit der ich in München drei Jahre zusammen gespielt habe und mit der ich immer noch viel Kontakt habe, hat mir viel von der Gegend erzählt. Die Menschen hier sollen, anders als in München, ganz offen und freundlich sein. Das finde ich gut, denn ich bin auch ein sehr fröhlicher Mensch.
Was hat denn am Ende den Ausschlag für die „Löwinnen“ gegeben?
Duisburg gehört für mich immer noch zu den Top-Teams der Liga. Hinzu kommt der Kontakt zu Mandy Islacker, die mir immer viel über den FCR erzählt hat. Naja, und dann sehe ich hier eben die besten Möglichkeiten, mich weiter zu entwickeln. Ich habe jetzt sechs Jahre in München gespielt, wollte den nächsten Schritt machen und auch ein bisschen unabhängiger von meiner Zwillingsschwester werden. Wir haben bisher immer alles zusammen gemacht und mit 23 Jahren muss ich jetzt auch mal meinen eigenen Weg gehen.
Kam da der DFB-Pokalsieg zum Abschied gelegen?
Der Pokalsieg war ein richtig gelungener Abschied. Ich habe zwar nur ein Spiel gemacht, fühle mich aber trotzdem als echte Pokalsiegerin. Wir waren ein richtig geschlossenes Team, das war wirklich etwas ganz besonderes. Wir hatten diesen gemeinsamen Traum und da haben wir uns hingepusht. Egal, ob man gespielt hat oder nicht, jede hat gleichermaßen dazugehört.
Trotzdem war die Saison für Sie nicht so gelungen. Mit einem Teilriss der Patellasehne sind Sie lange ausgefallen.
Das stimmt, die Saison war wirklich schwer für mich. Eigentlich bin ich gar nicht so verletzungsanfällig, aber es scheint wohl in der Familie zu liegen. Mein Bruder (Francis, spielte 2007 bei Werder Bremen, d. Red.) hatte die gleiche Verletzung und für ihn bedeutete es fast das Aus. Aber ich habe mir die Zeit genommen, die die Verletzung brauchte und jetzt ist alles wieder gut. Ich hatte am Dienstag erst noch eine MRT-Untersuchung und die Ärzte haben gesagt, dass ich wieder voll loslegen kann.
Dann werden Sie am 1. Spieltag in der Startelf stehen?
Ja, auf jeden Fall. Wenn alles gut läuft, ich keine Probleme mit meinem Knie bekomme, dann müsste ich dann wieder fit sein. Mir kommt es ganz gelegen, dass gerade die Vorbereitung läuft. Die Mannschaft macht viel im Ausdauerbereich, damit hätte ich eh anfangen müssen und so kann ich mit allen anderen zusammen trainieren. Ich will auf jeden Fall wieder richtig angreifen.
Mit Mandy Islacker in der Spitze...
Ja, das wäre schön. In München haben wir durchaus gut harmoniert. Vor allem die Doppelpässe haben gut geklappt.
Welche Ziele haben Sie mit dem FCR?
Ich denke schon, dass wir auch in dieser Saison im oberen Drittel der Tabelle mitspielen können. Vierter möchte ich mindestens werden, vielleicht geht es ja auch noch ein bisschen nach oben. Und vielleicht schaffen wir es ja auch im DFB-Pokal weit nach vorne.