Die Ära Tina Theune-Meyer in der Frauenabteilung des DFB neigt sich dem Ende zu. "Mein ganzes Leben bestand bisher nur aus Fußball. Das kann es nicht sein. Ich möchte Französisch lernen, mehr Computerwissen haben und mir mehr Zeit für Dinge neben dem Fußball nehmen", sagte die 51-Jährige, die im Anschluss an die EM in England vom 5. bis 19. Juni von ihrem Amt zurücktreten wird, dem Sport-Informations-Dienst (sid).
Über Vorgehensweise des DFB verwundert
Der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger hatte am Rande des Hallen-Cups in Bonn am Samstag den sich seit längerem anbahnenden Umbruch an der sportlichen Spitze der Weltmeisterinnen angekündigt. Die bisherige "TTM"-Assistentin Silvia Neid wird direkt nach der EM das Amt der Cheftrainerin übernehmen. Theune-Meyer soll wie geplant ins zweite Glied rücken, zeigte sich von der Vorgehensweise Zwanzigers allerdings überrascht. Gern hätte sie ihren Rücktritt persönlich verkündet.
"Das ist zwischen Tür und Angel, weil die Gespräche noch gar nicht abgeschlossen sind. Die Details sind noch gar nicht fixiert. Es wurde also nichts Halbes und nichts Ganzes verbreitet", meinte Theune-Meyer. Auch ihre designierte Nachfolgerin Silvia Neid wurde durch den Zeitpunkt der Bekanntgabe überrascht: "Bisher bin ich nur gefragt worden, ob ich nachfolgen wolle und ich habe ja gesagt. Konkrete Verhandlungen über Zeitdauer, Dotierung und weitere Personalien wie die Assistentenfrage wurden überhaupt noch nicht besprochen."
Neid glücklich über neue Aufgabe
Der DFB sah sich aber offenbar dazu genötigt, bereits vor der Präsidiumsentscheidung am 4. Februar die Nachfolge zu forcieren. Von Amtsmüdigkeit will Theune-Meyer trotz allem nichts hören. "Ich werde die EM im Sommer entsprechend sorgfältig und mit aller Energie vorbereiten. Ich habe mit dem Fußball viel Spaß gehabt. Das hat geformt. Man profitiert davon. Und ich bin stolz darauf, dass meine Arbeit geschätzt wird", sagte "TTM", die in Zukunft laut Zwanziger beim DFB in "verantwortungsvoller Position" eingebunden werden soll.
Nachfolgerin Neid freut sich derweil darüber, "dass der DFB mir so viel Vertrauen entgegenbringt und eine so verantwortungsvolle Aufgabe übertragen will".