16 deutsche Nationalspielerinnen und vier ausländische stehen beim DFB-Pokalfinale (16.15 Uhr/ARD) in den Reihen des deutschen Meisters Turbine Potsdam und von Vizemeister 1. FFC Frankfurt.
"Ich erwarte ein spannendes, faires Spiel. Aufeinander treffen dann die beiden besten Teams der Bundesliga, die einen Großteil der Spielerinnen der Nationalmannschaft stellen: Das eine hatte die stärkste Kontinuität während der Saison und wurde daher Meister, das andere hat die meisten Tore geschossen und die wenigsten Tore kassiert. Das macht einen besonderen Reiz dieser Begegnung aus", sagte Bundespräsident Christian Wulff bei dfb.de.
Nachdem er bereits am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga bei der Partie zwischen Turbine Potsdam und der SG Essen-Schönebeck im Stadion war und anschließend die Meisterehrung der Brandenburgerinnen vornahm, besucht das Staatsoberhaupt am Samstag auch das Pokal-Endspiel im RheinEnergieStadion.
Die Fußball-Fans dürfen bei der zweiten Auflage in Köln, das 2010 vor der europäischen Rekordkulisse für ein Frauen-Vereinsspiel mit 26.282 Zuschauern das erste Pokal-Finale nach der Separierung vom Männer-Endspiel in Berlin erlebte, also Hochkarätiges erwarten: Neben den 16 deutschen Nationalspielerinnen stehen sich auch die beiden Schwedinnen Jessica Landström, Sara Thunebro und die US-Amerikanerin "Ally" Krieger auf Seiten des 1. FFC Frankfurt und die Japanerin Yuki Nagasato von Turbine Potsdam gegenüber.
Pokal-Rekordsieger 1. FFC Frankfurt steht in seiner noch jungen Vereinsgeschichte seit 1999 schon zum elften Mal im DFB-Pokalendspiel. Das Team um Rekordnationalspielerin Birgit Prinz gewann die Trophäe bis 2003 fünfmal in Serie und insgesamt siebenmal.
Nun trifft Frankfurt im "Traumfinale" zum vierten Mal auf den Potsdamer Dauerrivalen, mit dem man sich auch in der jüngst abgelaufenen Bundesliga-Saison bis zum letzten Spieltag ein spannendes Meisterschaftsrennen lieferte - das Turbine am Ende mit nur einem Zähler Vorsprung für sich entscheiden konnte und die dritte Meisterschaft in Folge feierte.
Die Brandenburgerinnen erhielten am Mittwoch einen zusätzlichen Motivationsschub, als sie durch ihren 6:2-Sieg über Frankreichs Vizemeister Juvisy Essone (Hinspiel 3:0) beim erneuten Einzug ins Halbfinale der Champions-League die Chance auf das diesjährige Triple wahrten. Gegner ist am 9./10. und 16./17. April im deutschen Duell der FCR Duisburg.
Frankfurts Cheftrainer Sven Kahlert, der nur auf die nach einer Roten Karte im Halbfinale gegen den SC Bad Neuenahr gesperrte Saskia Bartusiak verzichten muss, sagt: "Potsdam ist ein Gegner, der uns wieder alles abverlangen wird und das Triple will." Er weiß: "Die Mannschaft meines Kollegen Bernd Schröder lebt von ihrer Kompaktheit und ihren athletischen Fähigkeiten, genauso aber auch von ihren individuellen Qualitäten in der Offensive. Wenn wir es schaffen, ähnlich wie beim 4:1-Heimspielsieg im November, unser Leistungspotenzial voll abzurufen, sehe ich sehr gute Chancen."
Die Mannschaft vom Main hat aus den letzten drei direkten Final-Begegnungen in Berlin (2004/2005/2006) noch eine Rechnung offen mit den Potsdamerinnen. FFC-Torfrau Nadine Angerer sagt vor dem Duell mit ihrem Ex-Klub: "Ich habe im DFB-Pokalfinale dreimal zu Null gegen den 1. FFC Frankfurt gewonnen. Am 26. März würde ich gerne die Vorzeichen tauschen und möchte aus der Sicht der Torhüterin zu Null mit Frankfurt gegen Potsdam gewinnen."