Von einem positiven Jahresabschluss kann aus der Sicht der SG Essen-Schönebeck nicht die Rede sein. Personell arg gebeutelt – neben den bekannten Verletzten fehlten auch Ersatztorhüterin Jennifer Gantenberg sowie der erkrankte Physiotherapeut – verloren die Essenerinnen die Partie beim VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0) und mussten auch noch mit ansehen, wie der Bus Feuer fing und damit seinen Dienst für die Rückfahrt verweigerte.
Immerhin gab es Soforthilfe vor Ort und so legte die SGS einen Teilstück des Weges im Gefährt der Wolfsburger Bundesliga-Profis zurück, ehe ein Essener Busunternehmen die Mannschaft einsammelte.
Doch zum Spiel: Auf dem schneebedeckten Kunstrasenplatz am Wolfsburger Nachwuchsleistungszentrum lieferten die Essenerinnen, die das Hinspiel noch mit 3:2 für entschieden hatten, insbesondere in der ersten Halbzeit eine ordentliche Leistung ab.
VfL Wolfsburg: A. Vetterlein - Faißt, Smith, Bunte (81. Blässe), Omilade - Bock (82. Wilkens), I. Hartmann - Wagner (59. E. Chandraratne) - M. Müller, Larsen Kaurin, Moser. SG Schönebeck: Strüngmann - da Silva Costa, Tarr, Hauer, Dörpinghaus - Martini, Pedersen (70. Oliveira Leite) - Freutel, M. Hoffmann, Weissenhofer - Hamann. Schiedsrichterin: Kunick (Lissa). Tor: 1:0 M. Müller (76.). Gelbe Karte: E. Chandraratne. Zuschauer: 448.
Taktisch diszipliniert auftretend ließen die Gäste lediglich eine Chance zu. Jil Strüngmann, die sich beim ihrem Bundesliga-Debüt souverän präsentierte, konnte den Torschuss von Martina Müller aber parieren (25.).
Nach einem verhaltenen Beginn in der zweiten Hälfte, die wegen der notwendigen Platzräumung 15 Minuten später angepfiffen wurde, übernahmen die Wolfsburgerinnen schließlich die Oberhand, die Schönebeckerinnen gingen nicht mehr konsequent in die Zweikämpfe. Der erste Höhepunkt folgte dann in der 65. Minute: Navina Omilade setzte den Elfmeter, der dem Heimteam nach einem Foul von Vanessa Martini an Martina Moser zugesprochen wurde, nur an die Latte.
Kurz darauf die dicke Chance für die SGS: Michele Weissenhofer setzte sich resolut auf der rechten Seite durch und bedient Caroline Hamann, die für die gesperrte Kyra Malinowski in die Startformation rückte, mit einem Rückpass. Die 23-Jährige schoss den Ball aber knapp am Tor vorbei (71.).
„Beim Gegentreffer haben wir uns dann amateurhaft verhalten“, monierte Coach Högner. Nach einem Freistoß trickste Nationalspielerin Müller Essens Carole da Silva Costa mit einer Körpertäuschung aus und erzielte per Kopf den VfL-Siegtreffer (76.).
Högner brachte mit Stephanie Goddard zwar noch eine Offensivspielerin, der Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen. „Wir haben ein relativ gutes Spiel gegen einen guten Gegner abgeliefert“, betonte Högner, der sich aber freilich zumindest einen Punkt erhofft hatte. Am Dienstagabend steht die Mannschaft nun noch die gemeinsame Weihnachtsfeier an, bevor es dann in den kurzen Urlaub geht. Das erste Pflichtspiel im Jahr 2011 wird wohl die Pokalpartie gegen Turbine Potsdam am 23. Januar.