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Turids Blog, Teil 7
Heiße Fackeln und Bonbon-Kleider

Turids Blog: Aus der Höhle der "Löwinnen"
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Statt Training stand am Dienstag für mich ein TV-Auftritt an. Bei der SKL-Show musste ich einem Feuerspucker die brennenden Fackeln anreichen, eine heiße Angelegenheit.

Aber zunächst noch ein paar Worte zum Erreichen des DFB-Pokal-Viertelfinals. Mit der bisher besten Saisonleistung und einem Sieg in Wolfsburg konnten wir die Niederlage in der Meisterschaft zwar nicht wieder gut machen, aber dafür ein Ausrufezeichen setzen und zeigen, dass der FCR noch „lebt“. Somit war es auch ein verdienter 5:1-Erfolg, wobei alle sechs Tore von uns erzielt wurden. Simone „Simon“ Laudehr und ich sind uns immer noch nicht einig, wer letztendlich in dem Getümmel dem Ball den entscheidenden Stoß über die eigene Torlinie versetzt hat.

Statt Training Assistentin bei der SKL-Show

Aufgrund unserer guten Leistung am Wochenende bekam ich Dienstag einen Tag trainingsfrei, da ich eingeladen war, bei der SKL-Show mit Matthias Opdenhövel als Assistentin zu arbeiten. Am Dienstag um 10.45 Uhr kam ich also im Burg-Wächter Castello in Düsseldorf an und lernte direkt meine zwei Kolleginnen Sophia und Elena kennen. Wir wussten alle noch nicht, was genau unsere Aufgabe bei der Show sein würde.

Das ist Turid

Ich spiele, trotz anfänglicher Skepsis meines familiären Umfeldes, seit meinem siebten Lebensjahr Fußball. Groß geworden bin ich im Essener Fußball, wo ich bis zu meinem Wechsel in den Mädchen- und Frauenfußball die Jugendmannschaften des SC Rellinghausen, des SC Steele 03/20 und der SG Essen-Schönebeck durchlaufen habe. 2003 folgte der Wechsel zum FCR 2001 Duisburg, wo ich auch heute noch spiele und die ersten Erfolge feiern konnte: Angefangen bei der Deutschen B-Juniorinnen Meisterschaft 2007 über die DFB-Pokal-Siege 2009 und 2010 sowie den UEFA Women's Cup 2009, bis zu meinem bisher größten persönlichen Erfolg, der Gewinn der U20-Weltmeisterschaft in diesem Sommer. Die Skepsis meiner Eltern gegenüber der Sportwahl ihrer Tochter wich sodann auch schnell, stattdessen traten Unterstützung und Stolz an ihre Stelle.

Das erfuhren wir erst bei der Generalprobe, die um 11.30 Uhr begann. Elena und ich waren eingeteilt, bei den Spielen der Show zu helfen. Gleich zu Beginn sollte ein Feuerkünstler auftreten, der so viele Fackeln wie möglich mit seinem Mund zum Erlöschen bringen sollte. Unsere Aufgabe bei dem Spektakel war, ihm die Fackeln von beiden Seiten zu reichen.

Bei der Probe übten Elena und ich jeweils nur mit einer brennenden Fackel. Alles ganz einfach, dachten wir, aber hätte mir in dem Moment jemand gesagt, was später in der Show für eine Hitze bei 50 Fackeln in nur 30 Zentimeter Entfernung entstehen würde, hätte ich bestimmt noch einen Rückzieher gemacht. Aber dazu später mehr. Im Laufe der Generalprobe wurde klar, dass wir fast bei der kompletten Show mit dem Aufbau der Spielutensilien beschäftigt sein würden. Insgesamt war es eine – so wie es auch sein sollte - missglückte Generalprobe. Die Technik lief nicht rund und alles wirkte noch recht unabgestimmt.

„Die drei reizenden Assistentinnen“

Da die Show um acht Uhr beginnen sollte, gingen wir gegen sieben in die Maske, wurden fast bis zur Unkenntlichkeit geschminkt und zogen unsere Kleider, die eher Bonbons glichen, über. Danach waren Sophia, Elena und ich nur noch „die drei reizenden Assistentinnen“ des Matthias Opdenhövel. Derweil füllte sich der Saal mit 2.500 Zuschauern und auch die Promipaten der 20 SKL-Kandidaten, Mike Krüger, Kim Fisher, Reiner Calmund und Wolke Hegenbarth, trafen ein.

Kurz vor Beginn der Aufzeichnung kam der Feuerschlucker Hubertus noch einmal auf Elena und mich zu und sagte so etwas wie: „Mädels, wenn ihr euch verbrennt, spielt nicht den Helden, sondern brecht ab.“ War ich vorher kein bisschen nervös, wurde mir nun doch etwas flau im Magen. Die Feuershow war zum Glück der erste Akt an diesem Abend, so musste ich in meinem dünnen Kleid nicht zu lange in der kalten Halle warten. Angekündigt wurde er dann als „Master of Hellfire“. Elena und ich gingen mit auf die Bühne. 40 Sekunden hatte Hubertus Zeit, Fackeln mit dem Mund zu löschen.

40 Sekunden des Grauens

Für mich waren es 40 Sekunden des Grauens. Die brennenden Fackeln strahlten eine so unglaubliche Hitze aus, dass ich dachte, mein Gesicht und meine Arme würden verbrennen. Mit jeder Fackel, die ich ihm reichte, hoffte ich, dass es etwas kälter würde. Aber leider war dem nicht so. Nach den überstandenen 40 Sekunden schauten Elena und ich uns an und innerlich wartete ich nur auf ihren Aufschrei, da es sich anfühlte, als würde die Haut von meinem Gesicht fallen. Ich sah ihr an, dass sie sich genau so fühlte. Wahrscheinlich aber stellten wir uns nur ein wenig an, denn es waren ja nicht wir, die die Fackeln in den Mund nehmen mussten. In der Maske wurden im Anschluss die roten Stellen an unseren Armen und Händen überschminkt, damit wir wieder einsatzbereit waren. Ein Gutes hatte die ganze Aktion, denn mir wurde den Rest des Abends nicht mehr kalt.

Die anderen Spiele waren dann weniger spektakulär für uns, da wir zum Großteil mit dem Auf- und Abbau des Sets beschäftigt waren. Die Show ging danach fast wie im Flug vorbei und ein SKL-Kandidat gewann eine Millionen Euro. Auf der darauffolgenden Aftershowparty blieben wir auch nicht lange, da wir zu müde von unserem Zwölf-Stunden-Tag waren. Insgesamt war es aber ein gelungener Tag und es war spannend zu erleben, was bei einer Show hinter den Kulissen abläuft.

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