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Buchholz verliert
Junge Löwen siegen verdient

BL 8 NR: Buchholz verliert gegen Hamborn
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Wer hätte damit gerechnet? Die blutjunge Mannschaft von Hamborn 07 II hat den Spitzenreiter Viktoria Buchholz gestürzt, und das streckenweise überzeugend.

Mit 2:1 siegte die von Ali Güzel trainierte Zweitvertretung der Löwen - der Altersdurchschnitt der Truppe liegt bei 19 Jahren - auf der Sternstraße. Dabei haben sie auch gleichzeitig den Beweis angetreten, dass die Bezirksliga in diesem Jahr sehr ausgeglichen ist.

Erfolgreich: Ali Güzel (Trainer Hamborn 07 II).

Auch der Dankbarkeit ihres Nachbarn FSV Duisburg können sie sich sicher sein. Schließlich konnte die Elf von Ilyas Basol dank des Hamborner Sieges als fünftes Team in der laufenden Spielzeit den Platz an der Sonne einnehmen.

Schon vor dem Anpfiff hatte Viktoria Coach Heiko Heinlein vor der vermeintlichen Pflichtaufgabe nicht das beste Gefühl. Schließlich musste er kurzfristig auf Marc Wannsing und Andreas Mansfeld verzichten, der nach überstandenem Magen-Darm-Infekt aber wenigstens auf der Bank Platz nahm.

Doch, dass es so knüppeldick kam, hatte auch er nicht erwartet. Bereits nach vier Minuten musste der Buchholzer Keeper Maik Hoppe den Ball zum ersten Mal aus seinem Tor holen. Pierre Kass hatte zum 1:0 für die Gäste getroffen.

Statistik:

Viktoria Buchholz: Hoppe - Poley, Yebga Nyebel, Altinay - Yonis (63. Mansfeld) - Akbas (75. Neunzig), Schlief, Rohlinger (80. Raue), Olfs - Dinc, Tißen Hamborn 07 II: Gründel - Hofman, Krupke, Kocakaya, Itmec - Krause, Zeis, Kass (56. Taheri), Pala - Andrejefoski (66. Türkeri), Joormann (86. Schauenberg) Tore: 0:1 Kass (4.), 0:2 Andrejefoski (14.), 1:2 Yebga Nyebel (58.) Gelb-Rot: Zeis (74., Hamborn 07 II) Schiedsrichter: Marco Skopp (Essen) Zuschauer: 194.

Genau zehn Minuten später erhöhte Amando Andrejefoski zum 2:0. Der Schock saß tief. Es lief ganz wenig wenig zusammen auf Seiten der Hausherren. Die erste gefährliche Situation fand in der 32. Minute vor dem Gehäuse von Gäste-Schlussmann Thomas Gründel statt, doch Michael Schlief traf nur das Außennetz.

Ganz anders agierten die Gäste. Unbeschwert, frech und früh störend ließen sie wohl nicht wenige der immerhin knapp 200 Zuschauer, die sich trotz parallel laufendem MSV Duisburg-Spiel und verkaufsoffenem Sonntag in der Innenstadt auf dem Karl Dölzig Platz eingefunden hatten, verwundert die Augen reiben.

Die Führung hätte bis zur Pause durchaus auch deutlich höher ausfallen können. Die Hamborner hatten mehr als eine gute Tormöglichkeit der Kategorie Großchance die Vorentscheidung frühzeitig zu erzielen.

Besonders die schnellen Konter gefielen und verwirrten die umgestellte und alles andere als eingespielete Buchholzer Dreierkette. So stellte Heinlein auch in der Pause fest: "Wir haben die ersten 15 Minuten verschlafen. Danach sind wir nicht ins Spiel gekommen."

Erzielten die Tore für ihr Team: Pierre Kass (li.) und Amando Andrejefoski.

Die anschließende Kabinenansprache sollte dennoch nicht zu laut werden, schließlich war noch alles drin.

Unverändert erschienen beide Teams nach der Pause auf dem rutschigen Platz. Nur das Kräfteverhätnis änderte sich etwas. Als Paul Alain Yebga Nyebel 13 Minuten nach Wiederanpfiff per Kopf auf 1:2 aus Sicht der Gastgber verkürzte, schien die Wende wieder möglich. Die Viktoria-Schützlinge, bei denen besonders Kapitän Alexander Olfs ein enormes Laufpensum an den Tag legte, hatten zwar mehr vom Spiel, doch die Durchschlagskraft fehlte. Bis zum gegnerischen Strafraum gab es ansehnliche Szenen, danach folgte nicht viel was Gründel in Schrecken versetzen konnte.

Auch die Einwechslungen des angeschlagenen oberligaerfahrenen Mansfeld und zwei weiterer Offensivakteure brachte nicht den erhofften Effekt. Ebenfalls die Tatsache, dass Gäste-Kicker Rouven Zeis in der 74. Minute nach Gelb-roter Karte vorzeitig duschen durfte half den Hausherren nicht. Dafür wurde die Partie zusehends hektischer.

Vor lauter Verzweiflung versuchte Olfs in der letzten Minute der regulären Spielzeit sogar einen Elfmeter zu schinden. Doch Schiedsrichter Marco Skopp erkannte die Schwalbe korrekt und zeigte dem 30-Jährigen die gelbe Karte.

Verlor zum dritten mal mit seinem Team in der laufenden Spielzeit: Heiko Heinlein (Trainer Viktoria Buchholz)

Ansonsten traf der Referee aber einige unglückliche Entscheidungen zu Ungunsten der Gäste. Als ausgleichende Gerechtigkeit ist aber anzumerken, dass er bei der Entstehung des 2:0 nicht das Handspiel von Andrejefoski sah. Der Kicker gab anschließend augenzwinkernd zu: "Da bin ich bei der Ballannahme wohl leicht mit der Schulter an den Ball gekommen." Ihm konnte es egal sein. Sein zweiter Saisontreffer zählte.

Nach der langen Schlussphase, die sowohl fünf Minuten Nachspielzeit als auch mehrere Fouls beinhaltete, herrschte dann doch auf beiden Seiten das Gefühl, dass das gerade gesehene Bezirksliga-Match ein gerechtes Endergebnis hatte.

"Das Selbstvertrauen, das wir in den letzten Wochen gesammelt haben hat unsere fehlende Cleverness ausgeglichen. Eigentlich wären wir auch mit Punkt zufrieden gewesen", gab Güzel anschließend zu Protokoll und ergänzte freudestrahlend: "Wir sind endgültig in der Bezirksliga angekommen."

Heinlein zuckte nur mit den Schultern und sagte: "Das wirft uns natürlich zurück. Die erste Halbzeit war zu schlecht. Da hätte man den Eindruck gewinnen können, dass wir den Gegner unterschätzt haben. Und genau davor habe ich meine Kicker gewarnt."

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