Die drohende Tristesse an der Spitze schien gestoppt, der FSV war auf Augenhöhe. Doch bereits eine Woche später gab es nur ein mageres 0:0 gegen die deutlich weiter unten platzierten Preußen aus Duisburg. Und nun kam es noch dicker. Gegen den bisher sieglosen Neuling RWS Lohberg wurde mit 0:3 verloren. So schnell kann es gehen im Sport. Woran lag es? "Das ist eine Krankheit einiger türkischer Mannschaften. Wenn es ernst wird, dann läuft es nicht so, wie es soll", sucht der zweite Vorsitzende Mustafa nach Zeycan nach Erklärungen für den großen Rückschlag vor der Winterpause.
Basol regte vor allen Dingen die "Schönwetter"-Mentalität seiner Schützlinge auf: "Einige spielen nur auf Kunstrasen bei besten Platzverhältnissen gut und wenn wir wie gestern in Rückstand liegen, tun wir uns sowieso schwer."
"Das war jedenfalls ein Katastrophentag für uns. Lohberg war viel aggressiver und wir hatten zu viel Respekt. Wahnsinn wie die gekämpft haben", echauffiert sich der 40-Jährige über die Leistung seiner Elf und ergänzt: "Hinzu kommt, dass die Rivalität zwischen diesen beiden türkischen Klubs aus zwei Städten wohl größer ist als ich dachte. Jedenfalls haben einige Akteure von Lohberg lautstark kundgetan, dass sie wollen, dass Hamborn 07 aufsteigt."
Einen großen Schritt haben sie jedenfalls dazu beigetragen. Der Rückstand auf den Klassen-Primus beträgt nun wieder acht Zähler. Wenigstens konnte der FSV den zweiten Tabellen-Rang halten und geht nun weiterhin als erster 07-Jäger in die Rückserie. Entsprechend kämpferisch zeigt sich Basol: "Da ist noch alles drin. Wir müssen uns einfach wie in der Hinserie herankämpfen. Schön, dass wir gleich ein emotionsgeladenes Derby haben." Dann geht es gegen Dersimspor.
Mit welchem Personal angetreten wird, steht noch nicht ganz fest. Sicher ist, dass für den Kapitän Serkan Cafak, der einen Kreuzbandriss erlitten hat und für den Rest der Saison ausfällt, Ersatz gesucht wird. Zeycan kündigt an: "Ich werde mich mit Herrn Basol zusammensetzen und alles besprechen. Es wird auf jeden Fall Bewegung geben. Das hängt aber auch davon ab wieviele Abmeldungen wir kriegen. Dass einige unzufrieden und wechselwillig sind, wissen wir. Aber bei den jungen Leuten weiß man nie, wie sie reagieren, wenn sie ein neues Angebot kriegen." Von bis zu sieben Neuen redet Basol und verrät: "Zwei Spielern werden wir nahelegen, sich einen neuen Klub zu suchen. Mit denen sind wir im Verein sehr unzufrieden."