RevierSport online: Im Sommer feierten Sie mit dem TuS den Aufstieg in die Bezirksliga. Nun findet sich der Verein kurz vor der Abstiegszone wieder. Ist der qualitative Unterschied in der Bezirksliga im Vergleich zur Kreisliga doch so hoch?
Rolnik: So groß ist der Unterschied nicht. In dieser Liga herrschen auch zwei Klassengesellschaften. Da gibt’s die ersten vier, fünf Mannschaften, bei denen man sagen kann, dass dort schon ein kleiner Unterschied zu sehen ist. Aber bei den restlichen sechs, sieben Teams ist das Niveau, mit Ausnahme von Altenessen 18, die zur Zeit wirklich schwache Leistungen zeigen, doch relativ ausgeglichen. Aber insgesamt ist es schon so, dass meist die Tagesform entscheidet, ob da nun der Tabellenvierzehnte gegen den Elften gewinnt oder verliert.
Torjäger Henrik Hildebrand, in der letzten Spielzeit mit 30 Treffern maßgeblich am Aufstieg beteiligt, traf bislang nur vier Mal. Ist auch dies ein Indiz für die höheren Anforderungen in dieser Liga?
Nein. Ich denke, das spricht vor allem für seine schlechte Fitness. Durch Studium und Arbeit kann er weniger trainieren als im vergangenen Jahr. Und dann sieht man das eben auch, dass der Junge nicht die Leistungen abrufen kann, zu denen er normalerweise fähig ist. Wir hatten in der Kreisliga das Spiel genauso auf ihn zu geschnitten wie es heute auch noch der Fall ist. Wenn allerdings die Fitness nicht stimmt, ist das natürlich verheerend. Man muss aber auch anerkennen, dass die gegnerischen Verteidiger durchaus besser sind als letzte Saison.
Sie haben die Sportfreunde Altenessen eben schon kurz angesprochen. Die liegen zwar noch 7 Punkte hinter ihnen auf Rang 14, haben aber heute verlautbaren lassen, dass in Sachen Abstiegskampf noch längst nichts entschieden ist. Wie realistisch ist es, dass die TuS doch noch in den Abstiegsstrudel gerät?
Wir haben es letzten Sonntag versäumt im direkten Duell die drei Punkte aus Altenessen mitzunehmen. Ansonsten wäre da schon eine kleine Vorentscheidung gefallen. Wir waren eine Halbzeit nicht gut gespielt, Altenessen 18 hat kämpferisch alles gegeben und daher geht das Remis auch in Ordnung. Allerdings müssen wir auch woanders punkten, aber das betrifft auch die Sportfreunde. Vielleicht passiert ja in der Winterpause etwas bei denen, mit dem Spielermaterial wird das sicher nicht einfach. Jedoch kennen wir ja das Problem, denn auch wir sind nicht auf Rosen gebettet, so dass wir mal eben in der Winterpause noch Spieler holen können. Wir werden mit dem gleichen Kader weiterarbeiten, denn wir glauben an die Jungs. Wir haben das Potenzial. Und man darf auch nicht vergessen, dass unser vorletzter Platz reicht, um in dieser Saison nicht abzusteigen.
Am Sonntag geht es gegen den Vogelheimer SV. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Für den Gegner läuft die Saison auch ein bisschen enttäuschend. Ich habe sie in der Vorbereitung gesehen und habe sie als Aufstiegsaspiranten gesehen. Letztendlich haben sie wichtige Spiele verloren und gurken jetzt im Mittelfeld herum. Spielerisch für mich eine sehr starke Mannschaft, daher ist es mir ein Rätsel, warum Vogelheim im Niemandsland der Tabelle steckt. Normalerweise gehören sie unter die ersten drei Mannschaften dieser Liga.
Mal ein Blick an die Tabellenspitze: Wem trauen sie denn da den Aufstieg in die Landesliga zu?
So wie die Konstellation derzeit ist, wird sich das auch noch bis zum Saisonende hinziehen. Adler und Oberhausen-Lirich sind da zu unkonstant, die packen das nicht. Wenn man aufsteigen will, darf man sich natürlich keine schlechte Phase erlauben. Es wird sich zwischen Schonnebeck und Haarzopf entscheiden.