"So eine Leistung geht gar nicht", schimpfte Stockums Spielertrainer Thomas Drathen. Die Gastgeber feierten derweil unweit von ihm ihren zweiten Rückrundensieg. In allen Mannschaftsteilen zeigte der TuS Unzulänglichkeiten und lud die Schwerter damit zum Befreiungsschlag ein. Der ETuS um Spielertrainer Detlev Brockhaus nutzte die unverhofften Freiräume und hätte durchaus noch höher gewinnen können.
Während die Zuschauer in Schwerte-Ost noch ihre Final-Erinnerungen vom Vorabend austauschten, legten die Hausherren auf dem Kunstrasenplatz richtig munter los. Bereits nach acht Minuten der erste Jubel aus gut 250 Kehlen: Tim Schöps nahm aus 20 Metern Maß und traf. Spielertrainer Drathen hatte zuvor gepatzt.
Es spielte nur der Tabellenachte. Der junge Stockumer Torwart David von Hagen sah die Bälle gleich mehrmals nur knapp neben oder über sein Tor zischen. Nach 41 Minuten war er machtlos: Guy Nzinga schon zum 2:0 ein. Angesichts der Seltenheit eines Nzinga-Tores quittierten dies seine Mitspieler mit einem besonders lang gezogenen "Guuuy"-Ruf.
Das Stockumer Spiel wurde einfach nicht besser. "Im Mittelfeld fehlte völlig die Ordnung", meinte Thomas Drathen. Torchancen produzierte der bislang so souverän aufspielende Spitzenreiter keine. Dafür aber Abwehrschnitzer. Nach einer Stunde konnte Schwerte unbedrängt kombinieren, Björn Hertelt nickte zum 3:0 ein. Der "Lange" legte noch einen nach. Von der TuS-Abwehr ganz allein gelassen, köpfte er zum 4:0 ein.
Der bittere Stockumer Nachmittag endete mit einem peinlichen "Verwalten" des klaren Rückstands. Was fast noch schiefgegangen wäre: Aber sowohl die Schwerter Angreifer als auch TuS-Stürmer Tim Stracke vergaben gute Chancen.
Den Wittenern droht nun der Verlust der Tabellenspitze. Ausgerechnet Ortsrivale FSV könnte Platz eins schon am kommenden Donnerstag übernehmen - wenn er sein Nachholspiel gegen den VfB Westhofen gewinnen sollte.