Eines dürfte dabei jetzt schon feststehen: Viele Vereine – vornehmlich in der Bezirksliga – werden mit dem, was Verbandsfußballobmann Wolfgang Jades und seine Kollegen dann bekanntgeben, unzufrieden sein. Verhindern lässt sich das aber voraussichtlich nicht.
Vergleichsweise unproblematisch wird sich wahrscheinlich die Einteilung der beiden Landesliga-Gruppen darstellen. Es läuft darauf hinaus, dass die im Vorjahr vorgenommene Trennung der Oberhausener Mannschaften von den „Nachbarn“ in Duisburg und Mülheim wegfallen wird. Arminia Klosterhardt, die SpVgg Sterkrade-Nord und Aufsteiger Sportfreunde Königshardt kämen dann in die Gruppe 2 – nach menschlichem Ermessen dürften dafür die VSF Amern, der 1. FC Viersen, die SpVgg. Odenkirchen und Union Nettetal die Staffel wechseln. Im Umkehrschluss hieße dies, dass aus dem Bereich Essen der ESC Rellinghausen, der TuS Essen-West und die Sportfreunde Niederwenigern ebenfalls der Gruppe 2 zugeschlagen werden. Eine Option wäre allerdings auch, dieses Trio an seinem Platz zu belassen und dafür die drei Teams aus dem Kreis Kempen/Krefeld (Amern, Nettetal und Aufsteiger TSV Meerbusch) in die hiesige Staffel zu schicken.
Alle Staffeln mit 18 Teams
Viel komplizierter sieht es bei der Zusammenstellung der sechs Bezirksliga-Gruppen aus. Die Ab- und Aufstiege sorgen dafür, dass selbst die schon eher unpopuläre Einteilung des Vorjahres, als es erstmals Duisburger und Nord-Essener miteinander zu tun bekamen, schlichtweg nicht hinhaut. An jedem Eckzipfel des Verbandsgebietes gibt es Überhänge – völlig egal, wen man in eine gemeinsame Staffel packt. Das Problem ist dabei auch, dass die Gesamtzahl diesmal 108 Teams beträgt, was exakt 18 pro Gruppe ergibt. Die Verbandsplaner können also nicht, wie es zuletzt noch funktionierte, mit einer ungeraden Staffel planen. Und „mal eben“, wie es manche Außenstehende aufwerfen, eine Gruppenstärke von 19 Mannschaften zu veranschlagen, geht eben auch nicht – sowohl, weil dann der Rahmenspielplan durcheinander käme, als auch eventueller Entscheidungsspiele am Saisonende wegen.
Zur Veranschaulichung des Problems mal ein Beispiel: Im Nordosten des Verbandsgebietes liegt der Kreis Rees-Bocholt, der elf Bezirksligisten stellt, davon allein fünf aus dem ja politisch schon zu Westfalen gehörenden Bocholt. Für eine 18er-Gruppe bräuchte es folglich sieben weitere Klubs. Zuletzt kamen die Gegner aus Oberhausen/Bottrop, doch dieser Kreis verfügt nur noch über sechs Vertreter – fehlt also einer. Woher nehmen, ohne damit einen Verein aus seinem angestammten Gebiet zu reißen? Wirklich glücklich sind die Bottroper Klubs sowieso nicht darüber, nach Bocholt „gurken“ zu müssen, während der Essener Norden nur ein paar Meter jenseits der Stadtgrenze liegt. Oder der hiesige Kreis 9: Neun Mannschaften aus Duisburg, Mülheim und Dinslaken sind dabei, von denen praktisch jede eigene Interessen in den Vordergrund stellt. Die einen wollen gern nach Oberhausen, die anderen nach Essen, und wieder andere nach Wesel – und dann ist da noch die TuS Mündelheim, die im Vorfeld zwar erklärt hat, diesmal nicht von den Duisburger Lokalrivalen getrennt werden zu wollen, dafür aber wohl einige „Weltreisen“ in Kauf nehmen müsste. Umgekehrt ist es wiederum eher unrealistisch, das gesamte Duisburger Quintett samt den zwei Mülheimer Klubs MSV 07 und Rot-Weiß nach Krefeld oder Düsseldorf zu schicken – mal ganz abgesehen davon, dass die Düsseldorfer anderweitig als Gegner gebraucht werden. Denn schon sind wir hier an der Südgrenze des Verbandsgebietes – und wer soll sonst nach Remscheid oder Solingen fahren? Vielleicht die Wuppertaler, aber die haben ja wiederum teilweise auch eher Bezug zu den Nachbarn im Essener Südosten... Man darf gespannt sein, wie die FVN-Planer diesen Rattenschwanz in den Griff bekommen. Dass sie es zur allgemeinen Zufriedenheit tun, ist aber ausgeschlossen.