Die SpVg Hagen 1911 konnte den neuen Kunstrasenplatz in Betrieb nehmen. Vielleicht gibt der „grüne Lohe“ im Bezirksliga-Aufstiegsrennen nun sogar den Ausschlag zu Gunsten der Spielvereinigung. „Wir haben uns vorgenommen, mit dem neuen Kunstrasenplatz im Rücken endlich unsere Heimspiele besser zu bestreiten. Denn auf der Asche haben wir viele Punkte liegen lassen“, sagt Markus Weiß. Von einem Heimvorteil konnte also keine Rede sein. „Das muss man ehrlicherweise eingestehen. Wir haben zwar kein Spiel verloren, aber oft unentschieden gespielt und viele Gegentore kassiert“, blickt der Rechtsverteidiger auf die Hinrunde zurück.
Der Zweikampf mit dem FC Wetter um die Meisterschaft prägte sogar die Vorbereitung. „Bei mindestens drei Testspielen war jemand aus Wetter vor Ort, um uns zu beobachten“, schmunzelt Weiß. Die Generalprobe gegen den SC Obersprockhövel hat aber auch den Hagenern selbst noch ein kleines Rätsel aufgegeben. Nach 4:0-Führung verlor das Team von Trainer Benjamin Knoche noch mit 4:5. „Unerklärlich“ war das auch für Weiß, der ehemalige Ennepetaler macht sich wegen sowas aber nicht verrückt.
„Wir dürfen uns keinen Stress machen“
„Wir dürfen uns keinen Stress machen“, hält der 27-Jährige fest, der glaubt, dass das Unternehmen Aufstieg eher mit einer gewissen Ruhe zu erreichen ist als mit der Brechstange. Besonders die Routine, die nicht nur er mitbringt, dürfte dabei von Vorteil sein. „Die Erfahrung von Dimitrios Ropkas, Sinan Hajra und mir kann uns sicherlich helfen“, ist Weiß überzeugt.
„Der Lange“ wie sie ihn in Hagen nur rufen, kam im Sommer zur SpVg – gleich im Dreierpack mit den beiden anderen Ex-Oberligakickern. Dabei hatte er sogar ein unterschriftsreifes Angebot des TuS Ennepetal vorliegen. „Aus beruflichen Gründen musste ich aber kürzertreten“, erläutert der 1,94-Meter-Mann, der sich bei der Bundespolizei in der Ausbildung befindet und deshalb unter der Woche in Euskirchen büffelt. „Zweimal in der Woche kann ich hochkommen, mehr ist nicht drin“, erläutert Weiß seinen „Schritt zurück“.
Showdown am 14. Juni?
Spaß macht es aber auch in der Bezirksliga, wenn dort das Tempo auch ein anderes ist. „Das Spiel ist schon etwas langsamer. Daran gewöhnt man sich aber schnell.“ Erst Recht, wenn man Wetter in der Rolle des Gejagten ein bisschen nervös machen kann. Zwischenzeitlich sah der FCW ja schon wie der sichere Meister aus, 13 Siege aus den ersten 14 Spielen waren eine echte Hausnummer. Hagen 11 hat zwar vier Punkte Rückstand, ist dafür aber noch ungeschlagen. „Die spüren unseren Atem im Nacken, ich hoffe, dass wir es noch mal spannend machen können“, gibt sich Weiß kämpferisch. Vielleicht kommt es am 14. Juni ja sogar zum großen Showdown, denn ausgerechnet am letzten Spieltag treffen beide Kontrahenten noch einmal aufeinander.