So einen Zuschauerandrang hatte der Nordler-Park wohl lange nicht mehr gesehen. Knapp 1100 Besucher waren gekommen, um die Partie zwischen Spitzenreiter SC 1920 Oberhausen und Verfolger Sterkrade-Nord anzuschauen. Und nicht nur ganz Oberhausen war gekommen, auch ein Kamerateam nahm an der Veranstaltung teil, um Kult-Trainer Thorsten Möllmann bei der Arbeit zu begleiten.
Diese immense Aufmerksamkeit entstand nicht ohne Grund. Denn nicht nur sportlich versprach die Partie ein Highlight zu werden, auch Trainer Möllmann hatte zuvor bereits vollmundig den Aufstieg in die Landesliga ausgesprochen. In diesem Spiel sollten den Worten dann Taten seiner Spieler folgen. Ein Sieg über den Verfolger aus Sterkrade würde den Aufstieg zwei Spieltage vor Saisonende wohl absichern. Sollten im Gegenzug die Hausherren gewinnen, würden diese dadurch auch die Tabellenspitze übernehmen.
Dementsprechend abwechslungsreich verlief die erste Halbzeit. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und die Begegnung ging munter auf und ab. Schon in der 9. Minute brachte Oliver Nötzel die Gäste in Führung. Der beste Spieler des SC20 überzeugte auch im Verlauf der Partie immer wieder durch starke Einzelleistungen. Daniele Kowalski erzielte nach einer Flanke in der 19. Minute mit dem Kopf den Ausgleich zum 1:1.
Nach der Pause kamen die Hausherren von Sterkrade deutlich besser aus der Kabine, in den zweiten 45 Minuten waren die Nordler die spielbestimmende Mannschaft. Sie erarbeiteten sich viele Chancen und spielten sich mehrere gefährliche Torschüsse heraus, nur die letzte Konsequenz im Abschluss und einige umstrittene Schiedsrichterentscheidungen verhinderten die Führung. Der SC20 zeigte in der zweiten Hälfte nur wenig und lauerte auf Kontermöglichkeiten. Dies brachte Trainer Möllmann häufiger auf die Palme, denn er schimpfte und schrie am Spielfeldrand.
Nach der Partie mit einigen Minuten Abstand konnte Möllmann die Situation wieder entspannter sehen. „Es waren viele Zuschauer hier, die Bude war voll. Es hat Spaß gemacht, dabei sein zu dürfen. Es haben zwei gute Mannschaften gegeneinander gespielt. Meine Mannschaft ist heute zum dritten Mal in dieser Woche angetreten und hat ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Wir haben aus drei Partien sieben Punkte geholt und ich bin sehr zufrieden. Ich bin froh, dass eine Oberhausener Mannschaft aufsteigt und keine Essener.“
Der SC 1920 Oberhausen behält auch dank des Punktgewinnes die Tabellenführung. Die Stimmung von Sterkrades Trainer Lars Mühlbauer war dementsprechend zwiegespalten. „Ich ziehe den Hut vor meiner Truppe, wir hatten den SC20 am Rande der Niederlage. Das Spiel war wirklich eine gute Werbung für unseren Bezirksliga-Fußball. Trotzdem ist der Punkt für uns zu wenig. Ich wollte gerne gewinnen. Die Saison ist noch nicht vorbei, ich glaube immer noch dran“, lautete das Fazit des Trainers nach dem Spiel.