RevierSport fragte beim stellvertretenden Abteilungsleiter des Tabellenführers Hansi Eberbach nach, wie sich der Fall aus seiner Sicht darstellt.
Herr Eberbach, es steht der Vorwurf im Raum, die Absage der Partie gegen des BVH Dorsten sei deshalb erwirkt worden, weil die erste Mannschaft große personelle Sorgen am Wochenende hatte. Und das Argument der Unbespielbarkeit des Platzes würde nicht ziehen, weil das Meisterschaftsspiel der C-Jugend stattgefunden hat. Was sagen Sie dazu?
Das ist kompletter Unsinn. Wir haben einen Rasen- und einen Aschenplatz. Der Rasenplatz ist von der Stadt Herten gesperrt worden, der Aschenplatz ist frei. Da aber am Samstag die Jugendspiele vorgehen und unser Staffelleiter auch ganz klipp und klar erklärt hat, dass die Jugendspiele da nicht beeinflusst werden sollen, ist für uns am Samstagmorgen um 11 Uhr die Spielberechtigung für den Platz nicht gegeben gewesen. Aber da wir das im Vorfeld wussten, haben wir den BVH Dorsten gebeten am Sonntag um 18 Uhr zu spielen. Dort hat man uns jedoch gesagt, dass die Betreuerin des BVH am Samstag ihren 40. Geburtstag feiert und man deshalb an diesem Termin nicht spielen könnte. Damit war für uns keine Möglichkeit mehr gegeben, dieses Spiel durchzuführen.
Was bedeutet der Umstand, dass Schalke am Samstag in der Bundesliga ein Heimspiel hatte?
Die Arena ist nur zehn Kilometer von uns entfernt und nach Möglichkeit gehen wir den Schalkern aus dem Weg. Wenn Schalke samstags spielt, weichen wir dann lieber auf den Sonntag aus. Das hat der BVH Dorsten aber mit der genannten Begründung abgelehnt. Daraufhin habe ich gesagt: "Okay, dann geht es halt nicht, das Jugendspiel geht vor." Die Junioren haben am Samstag Vorrecht, dafür hat der Staffelleiter auch Verständnis gehabt.
Ist denn die personelle Situation in Disteln so angespannt, wie zu lesen war?
Wir haben überhaupt keine Probleme. Wir haben einen Kader von 18 Leuten, daraus lässt sich immer eine Mannschaft bilden. Am Sonntag hätten wir vielleicht zwei verletzte Spieler gehabt. Wir haben im Übrigen drei Seniorenmannschaften, wenn ein Trainer von uns am Donnerstag feststellt, dass zwei, drei Leute fehlen - wo ist das Problem? Das ist in der Bundesliga jede Woche so. Und über die, die daraus etwas konstruieren wollen, kann ich nur den Kopf schütteln, ich muss sagen ich wundere mich kolossal.
Der neue Termin ist der 19. Dezember. Haben Sie jetzt die Befürchtung, dass der Gegner wegen dieser Geschichte besonders motiviert zu Werke gehen wird?
Das ist im Sport so und wäre auch am Wochenende schon der Fall gewesen. Der BVH Dorsten liegt drei Punkte hinter uns, bei einem Sieg wären wir punktgleich und die Situation wird am 19. Dezember sicher nicht viel anders sein. Wir haben das ja schon im letzten Jahr erlebt, da hatten wir zur Halbzeit acht Punkte Vorsprung und haben die Meisterschaft nicht geschafft. Wer Meister werden will, muss alle schlagen - und da habe ich auch keine Angst vor dem BVH Dorsten am 19. Dezember.
Wen haben sie denn im Kampf um den Aufstieg noch auf der Rechnung?
Da gibt es drei, vier. Die Bezirksliga 12 ist eine starke Staffel, aber ich sehe da den BVH Dorsten nicht als den ärgsten Konkurrenten. Eher Sinsen und den TSV Marl-Hüls, man muss auch auf YEG Hassel achten. Da kann bis zum letzten Spieltag alles passieren.