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Viktoria 06 Buchholz
Die Hoffnung auf den Fahrstuhl

Viktoria Buchholz: Hoffnung auf den Fahrstuhl
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Etwas mehr als zehn Jahre ist es her, dass Viktoria Buchholz in der Landesliga aktiv war. Nun ist man nach langer Abstinenz wieder auf dem Weg dorthin.

Den besten Sturm, die beste Abwehr und mit den meisten Punkten der Klassenprimus in der Bezirksliga 8 Niederrhein - über der in Duisburg-Buchholz beheimateten Viktoria lacht momentan die Sonne. Auch die 0:2-Niederlage vom Wochenende kann nichts daran ändern, dass sich der Verein weiterhin auf dem besten Weg in Richtung Landesliga befindet.

Acht Spiele in Folge hatten die Gastgeber zuvor nicht verloren und dabei bis auf eine Ausnahme den Platz immer als Sieger verlassen. Im Duisburger Süden war man sich durchaus bewusst, dass diese Serie irgendwann reißen würde. Doch wenn dies ausgerechnet gegen den benachbarten Ex-Verein des eigenen Übungsleiters geschieht, dann muss man wohl von Ironie des Schicksals sprechen.

Besagter Übungsleiter ist Michael Roß. Der 43-Jährige übernahm zu dieser Spielzeit das Traineramt bei den Buchholzern, nachdem es seinen Vorgänger Heiko Heinlein in den Duisburger Norden zu den Sportfreunden aus Hamborn zog. Zuvor hatte Roß beim SV Wanheim 1900 an der Seitenlinie gestanden, der den Jungs von der Sternstraße am Sonntag in die Suppe spuckte und somit bis auf einen Punkt an den Spitzenreiter heran gerückt ist. „Das war schon ein komisches Gefühl am Sonntag. Aber das ist normal, wenn man so intensiv mit einem Verein verbunden war“, erzählt Roß, der außerdem davon ausgeht, dass die Geschehnisse um seine Person eine Rolle gespielt haben: „Vielleicht war der Druck für meine Mannschaft zu groß, aber man muss auch sagen, dass die Wanheimer das Spiel unheimlich gut verwaltet haben. Eigentlich war das ein typisches Unentschieden-Spiel und von daher war auch klar: Wer das erste Tor schießt, wird gewinnen.“

Konstanz in der Defensive das Prunkstück

Trotz allem sind die Weichen für eine dominante Rolle im Aufstiegskampf gestellt. Die Qualität des Kaders ist auf jeden Fall ausreichend, um den Sprung aus der Bezirksliga zu realisieren und das, obwohl man einen gewissen Aderlass zu verzeichnen hatte. Fünf Spieler rückten aus der eigenen Jugend in den Kader der ersten Mannschaft auf und spielen wahrhaftig eine tragende Rolle im Buchholzer System. „Es freut mich zu sehen, dass diese talentierten Jungs uns weiterhelfen. Sie haben sich ihre Einsätze zu 100% verdient“, so Roß, der mit der Eingliederung der Eigengewächse auch den Wünschen der Buchholzer Führungsriege nachkommt. Dass die Viktoria derzeit von der Spitze der Tabelle grüßt, ist außerdem auf die seit Jahren starke Defensive zurückzuführen. Als einziges Team der Liga liegt die Anzahl der Gegentore nach elf Spielen noch im einstelligen Bereich, obwohl es im Sommer eine Umstellung im Abwehrverbund gab. „Letztes Jahr wurde hier noch mit einer Dreierkette gespielt, aber ich habe auf eine Viererkette umgestellt, weil ich über die Außenverteidiger mehr Druck nach vorne erzeugen wollte“, begründet der Trainer seinen Entschluss.

Drei wichtige Bausteine der derzeit erfolgreichen Mannschaft sind Kapitän Alexander Olfs, Defensiv-Mann Marc Wansing und Keeper Maik Hoppe. Insbesondere beim Leader mit der Nummer 20 gerät der Trainer ins Schwärmen: „Einfach klasse, wie Alexander auf dem Platz die Mannschaft dirigiert und sich nicht scheut auch mal dazwischen zu hauen, wenn etwas nicht im Sinne der Mannschaft läuft.“ Olfs hatte zusammen mit Torwart Maik Hoppe vor der Saison seinen Vertrag verlängert. Auch Hoppe stellt derzeit unter Beweis, dass er ein Glücksfall für den Verein ist. „Maik ist ein Torwart, der auch mal die unhaltbaren Bälle fischt und uns somit auch im Spiel halten kann, wenn es mal nicht so läuft.“

Dass Defensiv-Spezialist Marc Wansing eine tragende Säule der Viktoria sein wird, war dagegen nicht zu erwarten. Auch sein Coach gesteht mit einem erfreuten Schmunzeln: „Naja, den Marc konnte man so mit Sicherheit nicht auf der Rechnung haben. Bisher erledigt er seine Aufgabe mit Bravour.“ Doch Roß betont auch, dass es bei der Viktoria in der ganzen Truppe stimmt: „Wir sind ein verschworener Haufen, bei dem der Eine auf den Anderen bauen kann. Es zeichnet uns nun mal aus, dass wir im Kollektiv stark sind.“

In der Fremde noch ohne Punktverlust

Am nächsten Wochenende reist die Viktoria zum Auswärtsspiel beim VfB Bottrop. Eine klare Angelegenheit möchte man meinen, denn auf fremdem Platz hat Buchholz bisher alle Spiele gewonnen und dabei erst einen Gegentreffer hinnehmen müssen. Auch dafür hat der verantwortliche Mann an der Seitenlinie eine Erklärung: „Auswärts ist es mit Sicherheit so, dass wir etwas defensiver und die Gastgeber offensiver spielen. Das kommt uns natürlich entgegen.“ Die Bottroper warten seit sieben Begegnungen auf einen Dreier und haben in der laufenden Saison ohnehin erst einen Heimerfolg verzeichnen können. Von einer leichten Aufgabe will man in Buchholz allerdings nichts wissen: „Wir können nicht dahin fahren und glauben, dass wir drei Punkte schon im Sack haben“, mahnt der 43-Jährige, der sich außerdem den Start einer neuen Serie wünscht: „Wenn es uns nochmal gelingt, mehrere Spiele hintereinander erfolgreich zu bestreiten, dann können wir unsere Zielsetzung auch klarer formulieren.“

Und das Ziel bei Viktoria Buchholz kann nur der ersehnte Sprung in die Landesliga sein, auch wenn man sich bei den Grünen noch bedeckt hält. Genau zehn Jahre ist es her, als man zuletzt in der Landesliga aktiv war. Doch nach nur einer Saison ging es wieder nach unten und zwischenzeitlich sogar in die Kreisliga A. Seitdem ist allerdings ein konstanter Aufstieg des Vereins zu erkennen, dem ein weiteres Kapitel hinzugefügt werden könnte, sofern man den Platz an der Sonne halten kann. Worauf es ankommt, weiß der Viktoria-Coach, der die Landesliga auch als persönliches Ziel ansieht: „Wir müssen weiterhin konstant bleiben, denn nur so bleibt man da oben. Letztes Jahr wurde Buchholz Dritter und das Ziel war es, sich zu verbessern. Außer dem Aufstieg bleibt da natürlich nicht mehr viel übrig. Also hoffe ich für den Verein, aber auch für mich, dass der Fahrstuhl am Ende der Saison nach oben geht."

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