Der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger bei der Aufklärungsarbeit rund um den Wett- und Manipulationsskandal "eine ganze Reihe von Pannen" zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und Wettanbieter Oddset zugegeben. Davon sei das Verhältnis zu dem WM-Sponsor allerdings nicht überschattet, sagte Zwanziger.
"Es besteht nach der Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft kein Zweifel, dass Oddset die Kriminalpolizei eingeschaltet hat", so der 59-Jährige. DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder hatte dies kürzlich in Frage gestellt.
Oddset sorgte für Verwirrung
Zwanziger stellte die aufkommenden Dissonanzen mit Oddset eher als Verkettung unglücklicher Umstände dar. Der Wettanbieter habe seinen Teil dazu beigetragen, weil er bei einer Pressekonferenz versehentlich ein falsches Dokument an die Öffentlichkeit gegeben und somit für Verwirrung gesorgt hatte.
Zwanziger bemühte sich zudem, Aussagen von DFB-Vizepräsident Engelbert Nelle zu relativieren. Nelle hatte in einem Interview indirekt DFB-Justiziar Goetz Eilers und -Generalsekretär Horst R. Schmidt vorgeworfen, bei der Behandlung der Informationen von Oddset über einen Manipulationsverdacht geschlafen zu haben.
"Ich halte es für ausgeschlossen, dass Herr Nelle diese Interpretation beabsichtigt hatte", so Zwanziger. Nelle hatte zudem Oddset vorgeworfen, Aufklärungsarbeit verschleppen zu wollen. Der Wettanbieter hatte den DFB-Funktionär daraufhin schriftlich aufgefordert, seine Aussagen zu revidieren, andernfalls mit juristischen Schritten gedroht.
Sportwetten "ein Stück weit faszinierend"
Unterdessen bat Zwanziger die Politik um die schnelle Schaffung von "ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen im Sportwettenbereich". Hier seien die Bundesländer gefragt, die Tür zu kriminellen Machenschaften weitestgehend zu schließen. Denn grundsätzlich hält Zwanziger Sportwetten für "ein Stück weit faszinierend".