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Revier: Ist der Ramadan ein Punktekiller oder Kraftspender?
"Körperlich hart, aber der Glaube setzt Kraft frei"

Hunger und Durst müssen für 90 Minuten verdrängt werden. Der FSV Duisburg (weiße Trikots) verbesserte sich im Laufe des letzten Monats sogar in der Tabelle.
Hunger und Durst müssen für 90 Minuten verdrängt werden. Der FSV Duisburg (weiße Trikots) verbesserte sich im Laufe des letzten Monats sogar in der Tabelle.
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Für türkische Fußballprofis, sind sie denn praktizierende Muslime, war die Ausübung ihres Berufs im letzten Monat eine besondere Herausforderung. Schließlich bedeutet die Einhaltung der Gebote im neunten Monat des Mondkalenders, dass von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen und Trinken verzichtet werden muss. Für jeden trainierenden Akteur eine schwierige Lage.

Doch nicht nur für die Profis ist der Fastenmonat Ramadan eine harte Zeit. Auch für die Amateur-Kicker bedeutet die vom Koran verordnete asketische Lebensweise einen physischen Drahtseilakt. Derzeit begehen die Muslime das Zuckerfest und feiern so das Ende des Fastenmonats.

RevierSport online zog mit Vertretern türkischer Clubs eine Bilanz und fragte: Ist der Fastenmonat wirklich ein Punktekiller oder kann das religiöse Ritual sogar Kräfte frei setzen?

Mustafa Zeycan (2. Vorsitzender FSV Duisburg/Bezirksliga):

"In der Tat ist das eine sehr schwierige Frage. Lässt man die Fakten sprechen - wir standen zu Beginn des Monats auf Rang vier und haben uns aktuell auf den zweiten Platz verbessert - kann die Antwort nur lauten: Nein, der Ramadan ist kein Punktekiller. Allerdings hatten wir zwischendurch einen kleinen Durchhänger. In so einer Phase kann der Fastenmonat ein Nachteil sein, weil er schnell als Ausrede für schlechte Leistungen herangezogen werden kann. Aber wir haben uns ja eindrucksvoll zurückgemeldet. Psychologisch gesehen kann die Fastenzeit auch ein Vorteil sein. Nach jedem Sieg denkst du dir, dass du alles schaffen kannst was du schaffen möchtest, eben weil du dich an die Regeln des Korans hälst. Das ist dann eine reine Glaubensfrage."

Helmut Trautmann (Co-Trainer TuSpo Huckingen/Kreisliga A)

Helmut Trautmann sagt: "Der Ramadan ist für die Akteure extrem anstrengend und deshalb ein Nachteil."

"Als Co-Trainer einer Elf, die zu einem großen Teil aus muslimischen Akteuren besteht, bin ich froh, dass der Monat vorbei ist. Den ganzen Tag nichts essen und trinken zu können, ist für einen Sportler nicht optimal. Die Jungs waren teilweise saft- und kraftlos. Wir haben das Training den Bedingungen angepasst. Bei den Partien ging das leider nicht. Da hat man schon gemerkt, dass die ganze Sache eine harte Belastung für die Betroffenen ist. Im Match gegen Hilal gab es wenigstens Chancengleichheit. Der Gegner hatte noch mehr mit den Bedingungen zu kämpfen als unsere Elf. In der Tabelle sind wir vom sechsten auf den siebten Rang abgerutscht. Das ist zum Glück nicht so dramatisch."

Cem Kaplangiray (Geschäftsführer Ditib Barisspor Bottrop E.V./Bezirksliga):

"Wir haben während des Fastenmonats zwei Partien bestritten. Die eine Begegnung haben wir gewonnen, die andere Partie verloren. Auch tabellarisch hat der Monat bei uns keinen Schaden angerichtet. Wir waren und sind Zwölfter. Dennoch ist das Fasten ein Nachteil und ist ganz klar als Belastung zu sehen. Die Akteure haben Hunger und Durst. Ihre Kraft und Konzentration leidet darunter. Aus sportlicher Sicht bin ich glücklich, dass der Monat vorbei ist."

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