Das Achtelfinale zwischen Österreich und der Türkei (Dienstag, 21.00 Uhr) in Leipzig ist für Onur Cinel ein ganz spezielles. Die Eltern des Co-Trainers der österreichischen Nationalmannschaft sind vor mehr als vier Jahrzehnten aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Die Familie des langjährigen Trainers der Schalker Knappenschmiede stammt vom Schwarzen Meer aus Trabzon und lebt nun in Gladbeck. Natürlich werden sie am Dienstag in Leipzig vor Ort sein. Vor der Partie haben wir mit dem 39-Jährigen gesprochen.
Onur Cinel, am Dienstag spielt Österreich im Achtelfinale der EM gegen die Türkei. Ihre Eltern sind vor vielen Jahren als Einwanderer aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Für Sie ist das ein ganz besonderes Spiel, oder?
Selbstverständlich, es ist ein Achtelfinale einer Europameisterschaft. Meine Familie wird ebenfalls da sein, das macht das Ganze nochmal sehr besonders.
Schlagen am Dienstag zwei Herzen in ihrer Brust?
Natürlich ist es eine ganz besondere Konstellation. So war es für mich auch schon im Testspiel gegen Deutschland. Allerdings blendet man das als Wettkämpfer zum Anpfiff hin komplett aus und fokussiert sich auf das Spiel.
Wie viele Kartenanfragen aus Gladbeck und Umgebung haben Sie erhalten – und konnten Sie alle bedienen?
Sehr sehr viele ... Damit einhergehend musste ich leider auch ein paar Herzen brechen. Meine Familie und ein paar Freunde werden aber da sein und darauf freue ich mich.
Mit der Teilnahme an der UEFA Euro 2024 im eigenen Land in Deutschland als Co-Trainer der österreichischen Nationalmannschaft ging ein Traum für Sie in Erfüllung. Wie erleben Sie die EM bislang?
Die Unterstützung, die Stimmung im Stadion und die Emotionen sind nochmal auf einem ganz anderen Level. Ich fühle mich tatsächlich sehr privilegiert, das mal am eigenen Leib miterleben zu können.
Marcel Sabitzer hat in einer Pressekonferenz Ihren Einfluss auf die Mannschaft gelobt. Das freut mich natürlich sehr. Es ist immer schön und nicht selbstverständlich so ein Feedback zu bekommen. Allerdings haben wir ein großartiges Trainerteam, das von Ralf Rangnick super geführt wird. Die Betonung liegt hier vor allem auf dem Wort Team. Dabei sind unter uns selbstverständlich Verantwortlichkeiten verteilt, allerdings besprechen wir immer alles gemeinsam und erarbeiten Lösungen. Am Ende entscheidet dann natürlich Ralf als Chef-Trainer.
Wer sind für Sie die Favoriten auf den Titel?
Spanien und Deutschland haben sich für mich nach der Gruppenphase schon als Favoriten herauskristallisiert. Daher wird es ein superspannendes Viertelfinalduell.