Die für Mittwochabend (19.30 Uhr) angesetzte Partie zwischen Rot-Weiss Essen und SV Lippstadt fällt erneut aus. [article=518613]Grund ist ein positiver Corona-Test bei den Gästen[/article]. Abwehrspieler Andre Schneider wurde am Dienstagabend nach dem Training vom Lippstädter Physiotherapeuten mit einem Schnelltest positiv auf das Covid19-Virus getestet. Nun befindet sich der Kader des SV Lippstadt auf Anordnung des Gesundheitsamtes Soest in Isolation.
RevierSport hat am Mittwochmittag mit Dirk Brökelmann, Sportchef des SV Lippstadt 08, gesprochen.
Dirk Brökelmann, wie haben Sie von dem positiven Corona-Fall in Ihrem Kader erfahren? Wir haben am Dienstagabend ganz normal unser Abschlusstraining absolviert. Die Vorfreude auf die Hafenstraße, auf das Spiel in Essen war groß. Wir waren voller Tatendrang und wollten bei RWE eine Überraschung landen. Nach dem Training haben wir, wie immer vor einem Spiel, noch einmal den Kader einem Corona-Schnelltest unterzogen. Das besagen auch die Statuten in unserer Liga. Vor jedem Spiel muss getestet werden. Leider hat unser Physiotherapeut uns mitgeteilt, dass der Test von Andre Schneider positiv ausgefallen ist. Daraufhin haben wir das dem Gesundheitsamt Soest gemeldet.
Und was hat das Gesundheitsamt entschieden? Dass wir uns sofort in Insolation begeben müssen, bis der PCR-Test von Andre Schneider ausgewertet ist. Er hat sich mittlerweile diesem unterzogen und wir warten auf das Ergebnis. Es kann in wenigen Minuten kommen, aber auch erst in 36 Stunden. Das ist völlig unterschiedlich.
Was passiert, wenn das positive Schnelltest-Ergebnis auch im PCR-Test bestätigt wird? Daran möchte ich noch nicht denken. Dann wäre das eine Kettenreaktion. Unsere Spieler gehören insgesamt acht oder neun verschiedenen Gesundheitsämtern an. Jedes würde sich natürlich eine Nachverfolgung zum positiven Kontakt wünschen. Aber jedes Gesundheitsamt hat auch seine eigenen Regeln, was Quarantäne-Pflicht betrifft. Wir hoffen, dass der Test negativ ausfällt. Aber solange müssen wir in Isolation bleiben.
Die Fans von Rot-Weiss Essen können es nicht nachvollziehen, warum RWE trotz positiver Fälle in dieser Saison seine Spiele bestreiten konnte, der SV Lippstadt aber zum Beispiel nicht? Das ist eine berechtigte Frage auf die ich leider keine Antwort habe. Wenn wir könnten und dürften, dann würden wir Andre Schneider auch aus dem Verkehr ziehen und nach Essen reisen. Aber da sind uns die Hände gebunden. Wir müssen das machen, was uns das Gesundheitsamt Soest befiehlt. Vielleicht haben die Essener einfach einen besseren Draht zu ihrem Gesundheitsamt oder andere, schnellere Möglichkeiten, was das Ergebnis eines PCR-Tests betrifft. Ich hatte am späten Dienstagabend ein langes Telefonat mit RWE-Sportchef Jörn Nowak. Ich habe betont, dass wir liebend gerne nach Essen gefahren wären - auch ohne Andre Schneider. Aber das dürfen wir nicht. So weh es auch tut: Hier müssen wir alle einfach den Sport beiseite schieben und nur an unsere Gesundheit denken. In solchen Zeiten leben wir leider aktuell.
Inwieweit sind solche Fälle für Sie ärgerlich, was den Abstiegskampf betrifft? Natürlich fehlen uns diese Tage. Uns fehlen Trainingstage. Die Köpfe sind nicht frei, man verliert den Spielrhythmus. Aber noch einmal: Wir können nichts tun und müssen alle durch die Corona-Zeit irgendwie durchkommen. Am besten unbeschadet und gesund.